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Lot 924 Dα

Paar Meissen-Körbe mit Porzellanblumen aus Vincennes

Auktion 1220 - Übersicht Köln
19.05.2023, 10:00 - Silber Porzellan Fayencen
Schätzpreis: 10.000 € - 15.000 €

Paar Meissen-Körbe mit Porzellanblumen aus Vincennes

Porzellan, farbiger Aufglasurdekor, feuervergoldete Bronze, Draht, farbig staffiertes Weichporzellan. Rundes, komplett durchbrochenes Modell. Das Korbgeflecht außen seladonfarben staffiert mit farbigen Reliefblüten. Die Körbe mit Blaumarke Schwerter. Chips und kleine Restaurierung an den Körben, einige Stengel ersetzt. H ca. 35 cm
Das Porzellan Meissen, um 1740, der Bronzefuß Paris, um 1740 - 50, die Porzellanblüten um 1750.

1748 wird in der königlichen Porzellanmanufaktur, die damals noch in Vincennes ansässig war, eine "Florisserie" gegründet. Ungefähr 20 junge Damen produzierten in Heimarbeit Porzellanblumen, schon im ersten Jahr über 1000 Stücke, die dann getrocknet zur Manufaktur transportiert, dort gebrannt und staffiert wurden. Die Pariser Händler ließen die Blumen auf die Drahtstäbe montieren, verkauften sie einzeln, als Sträuße oder verarbeiteten sie zu dekorativen Gegenständen. Laternen, Kaminuhren, Jardinièren und sogar Biscuit-Porzellangruppen wurden mit Porzellanblüten veredelt. Ludwig XV. gab einmal 800.000 Livres für Porzellanblumen aus, die er Madame de Pompadour als Geschenk übergab. 1753 wurde Frauen der Zutritt zum Gelände der Manufaktur verboten, und damit endete auch die Florisserie.

Provenienz

Lempertz Köln Auktion 1001 am 15. November 2012, Lot 70.

Literaturhinweise

Ein ähnlicher Korb mit Meissenblumen bei Allen, Meissen Porcelain from the Collection of Gertrude J. and Robert T. Anderson, Orlando Museum of Art 1988, Nr. 75.
S.a. Sèvres, Manufacture et Musée nationaux, Inv. MNC 25058, die dicht mit Blumen bestückte Jardinière von 1751.
S.a. Salmon (Hg), Madame de Pompadour. L'Art et l'amour, Paris-München 2002, Abb. 7 f., S. 251 und Kat. Nr. 189 f.