Lot 1694 D α

Stierhatz

Auktion 1230 - Übersicht Köln
17.11.2023, 17:30 - Kunstgewerbe - Möbel
Schätzpreis: 6.000 € - 8.000 €

Stierhatz

Terracotta, gebrannt. Vollplastisch gemodelte Gruppe aus einem mit drei Hunden kämpfenden Stier. Auf einer schmalen oblongen profilierten Plinthe, die vorderen Ecken abgeschrägt. Ein Bein des springenden Hunds gebrochen, die Holznägel in der Basis mit Harz gesichert. H 14,7, B 25, T 6,8 cm.
München, Benedikt Fruth, zugeschrieben, zweite Hälfte 18. Jh.

Frank Matthias Kammel begab sich 1998 auf die Spurensuche des Hafners, der eine so wichtige Rolle für die Nymphenburger Manufaktur spielte. Aber auch er konnte nicht fündiger werden als Friedrich H. Hofmann 70 Jahre vor ihm. Benedikt Fruth war Sohn eines Hafners und lebte in seiner niederbayerischen Heimatstadt Kelheim von seiner Geburt 1745 bis zu seinem Tod 1819.

Provenienz

Aus einer bedeutenden italienischen Sammlung.

Literaturhinweise

Vgl. Hofmann, Geschichte der Porzellan-Manufaktur Nymphenburg, Zweites Buch, Leipzig 1923, Abb. 194. Im dritten Buch von Hofmann, S. 492, die erste Erwähnung von "einem Hafner Fruth in Kelheim", der "sehr schöne Thierstücke in Thon" fertigte.
Vgl. die Nymphenburger Tierhatzgruppen in Porzellan, Auliczek zugeschrieben, bei Ziffer, Nymphenburger Porzellan. Sammlung Bäuml, Stuttgart 1997, Abb. 175 ff.
S.a. Kammel, Blutrünstige Tafeldekoration. Zwei Tierhatzgruppen von Benedikt Fruth, in: Monatsanzeiger. Germanisches Nationalmuseum 5/1998.
Vgl. Eikelmann (Hg), Franz Anton Bustelli. Nymphenburger Porzellanfiguren des Rokoko. Das Gesamtwerk, München 2004, Abb. 40ff. ähnliche Gruppen in den Sammlungen Bayerisches Nationalmuseum und Fürstlich Oettingen-Wallersteinsche Kunstsammlungen, mit unterschiedlichen Oberflächenbearbeitungen.
S.a. Musée de la Chasse & de la Nature Paris, Inv.Inv. 006 164 1, auch hier Benedikt Fruth zugeschrieben.
S.a. Maué, Die Bildwerke des 17. und 18. Jahrhunderts im Germanischen Nationalmuseum, Mainz 2005, Kat. Nr. 156.