Rare Jugendstil-Vase
von Joseph Maria Olbrich
Silber. Auf schmalem Standring konisch verjüngter Korpus, die Wandung am unteren Ansatz mit vier getriebenen Herzbuckeln. Der obere Abschluss fast zylindrisch, mit durchbrochenem Gitterwerk und blauem Grubenschmelzemail. Der geweitete Rand hält den wohl originalen zylindrischen Glaseinsatz. Marken: 800, Halbmond und Krone, Herstellermarke und Signet Gabriel Hermeling, Köln (Clasen Nr. 96). H 31 cm, Silbergewicht 875 g.
Köln, Joseph Maria Olbrich, 1906.
Am 5. Mai 1906 eröffnete Großherzog Ernst Ludwig von Hessen als Schirmherr die „Deutsche Kunstausstellung“ in der Flora zu Köln.
Zu diesem Anlass wurden unter der Federführung Hermann Billings vier in die Parklandschaft eingefügte Ausstellungsgebäude namhafter Architekten um den heutigen Neptunweiher errichtet.
Joseph Maria Olbrich (1867 - 1908) entwarf den „Frauenrosenhof“ als festes Gebäude, in dem vor allem Kunstgewerbeobjekte des Jugendstils mit vielen Beispielen aus der Goldschmiedekunst ausgestellt wurden. Neben Frühstücksservicen, Tafelaufsätzen und Schmuckschatullen war auch die hier vorgestellte Vase in einer von Olbrich entworfenen Vitrine zu sehen.
Im Krieg wurde der Frauenrosenhof zerstört und später in einfacher Form wieder aufgebaut, er dient heute als „Grüne Schule“ in der Flora.
Provenienz
Bayerische Privatsammlung.
Literaturhinweise
In der Sammlung der Kunstbibliothek Berlin befindet sich die originale Entwurfszeichnung Olbrichs (Blatt Nr. 384 der Skizzenmappen), abgebildet bei Schreyl/Neumeister, Joseph Maria Olbrich, Berlin 1972, Nr 12 025, Abb. S. 326.