Art Déco-Teeservice von Christa Ehrlich
Silber. Bestehend aus Teekanne und Zuckerdose Modell Nr. CE 1619 und einem Milchkännchen Modell Nr. CE 648. Auf flachem Boden zylindrischer Korpus mit getrepptem Abschluss. Die Henkel und die Knäufe der Stülpdeckel aus Ebenholz. Marken: Niederländischer Garantiestempel für Feingehalt 833, Jahresbuchstaben V, W und G für 1930,1931 und 1941, Herstellermarke Voorschoten Zilverfabriek (Voorschoten 1925 - 1961, Waarborg Nr. 56475), Kanne und Kännchen mit Monogramm Christa Ehrlich. H der Teekanne 9,5 cm, Gewicht zus. 713 g.
Voorschoten, Voorschoten Zilverfabriek, Entwurf Christa Ehrlich 1927, Ausführung 1930 - 1941.
Christa Ehrlich besuchte ab 1920/21 die Kunstgewerbeschule in Wien, wo sie unter anderem bei Michael Powolny und Josef Hofmann ausgebildet wurde. Nach ihrem Abschluss konnte Josef Hoffmann sie als Assistentin für sein Architekturbüro gewinnen, wo sie bei der Gestaltung des Österreichischen Pavillons auf der "Exposition International des Arts Décoratifs et Industriels Modernes" 1925 in Paris mitwirkte. Zwei Jahre später unterstützte sie Josef Hoffmann bei den Vorbereitungen der Ausstellung "Europäisches Kunstgewerbe" im neu eröffneten Grassimuseum in Leipzig, wo Carel Begeer, der Direktor der "Koninklijke Nederlandsche Edelmetaal Bedrijven Van Kempen, Begeer en Vos (KNEB)" auf sie aufmerksam wurde und sie einlud, als Entwerferin in die Niederlande zu kommen. Im August 1927 trat die 24jährige ihre neue Stellung bei der KNEB an - und stellte bereits im selben Jahr den Prototyp ihres ersten Silberentwurfs vor: das dreiteilige Teeservice "CE 1619".
Literaturhinweise
Abgebildet im Kat. Frauensilber, Karlsruhe 2011, Nr. 69, 70. Vgl. auch Kat. Silver of a New Era - International Highlights of Precious Metalware from 1880 to 1940, Rotterdam 1992, Nr. 119, mit Abb. S. 128.
Ausstellung
Industrie en vormgeving in Nederland 1850 - 1950, Stedelijk Museum, Amsterdam 1985/86, Ausst. Kat. mit Abb. S. 222.