Sperber, eine Maus fressend
Porzellan, farbiger Aufglasurdekor. Naturalistisch staffierter Greifvogel auf einem weißen, mit einigen Blättern belegten Baumstumpf hockend, die Eingeweide einer Maus mit dem Schnabel herauspickend. Unglasierter gelochter Boden, ohne Marke. Brandrisse, zwei Beine der Maus abgebrochen, drei Krallen restauriert und einige Blätter. H 28,5 cm.
Meissen, das Modell von Johann Joachim Kaendler, 1739/40, Ausformung und Staffierung zeitnah.
Ulrich Pietsch fand außer dem Exemplar in der Porzellansammlung Dresden noch drei weitere gleich staffierte Ausformungen dieser Vogelplastik. Johann Joachim Kaendler schuf sie1739/40 als Gegenstück eines bereits 1734 entwickelten Sperbers mit toter Lerche. Die Version mit der Maus ist sowohl im Arbeitsbericht als auch in der Taxa erwähnt: "wie er auf einem Stock siezet und eine Mauß in Krallen hält, und davon frißet" bzw. "auf einem Stock sitzend und eine Mauß in Grallen haltend".
Provenienz
Die Sammlung Heinrich.
Literaturhinweise
Vgl. Pietsch, Die figürliche Meißener Porzellanplastik von Gottlieb Kirchner und Johann Joachim Kaendler, München 2006, Kat. Nr. 293.
Vgl. Andres-Acevedo, Die autonomen figürlichen Plastiken Johann Joachim Kaendlers und seiner Werkstatt zwischen 1731 und 1748, Bd. 2, Stuttgart 2023, Arbeitsberichte 188, Taxa 7.