Bedeutendes Paar Tabourets
Eiche, geschnitzt, weiß gefasst, über rotem Bolus Vergoldung und oxidierte Versilberung, Polsterung und textiler Bezug erneuert. Doppelt aufgebogene profilierte Zarge, auf den vier Knien reliefierte Maskarons. Zugespitzte Dreikantbeine auf Hufenfüßen. Innen in der Zarge Pinselmarken 2 und 3. Alte Insektenschäden. H 47, B 65, T 48 cm.
Frankreich, um 1720.
1729 übernahm Markgraf Carl-Friedrich-Wilhelm die Herrschaft in Ansbach. Im selben Jahr fand die Hochzeit mit Prinzessin Friederike-Luise von Preußen, einer Tochter König Friedrich Wilhelms I. und Schwester des späteren Königs Friedrich II., statt. Zu dieser Zeit wurde das Schloss in Ansbach erheblich ausgebaut und mit neuen Möbeln ausgestattet. Carl Friedrich Wilhelm war in den Jahren davor auf Kavalierstour in Frankreich, mit einem längeren Aufenthalt in Paris, wo er auch verschiedene Kunsthändler besuchte.
1729 kaufte der Ansbacher Hof verschiedenste Möbel in Frankreich, darunter 12 Tabourets, die mit den hier angebotenen annähernd identisch sind. Christoph Graf von Pfeil stellt fest, dass "ähnlich elegante Vergleichsstücke, mit gesichertem Entstehungsort in Deutschland, (...) bisher nicht bekannt" sind. Gleichzeitig zählt er mehrere vergleichbare Stücke auf, die in den vergangenen Jahren im europäischen Handel angeboten wurden.
Provenienz
Fischer-Böhler, München.
Die Sammlung L.
Literaturhinweise
Vgl. Graf von Pfeil, Die Möbel der Residenz Ansbach, München-London-New York 1999, Kat. Nr. 8.