Tapisserie mit Triumph der Flora
Aus der Serie der Triumph der Götter
Wirkerei in gefärbter Wolle und Seide. Unten in der Bordüre fragmentarisch erhaltene Stadtmarke Brüssel und Signatur "AVWERCX". Hinterfüttert, ältere Restaurierungen, der äußere Bordürenstreifen nur teilweise erhalten, verschmutzt. H 309, B 325 cm.
Nach einem Entwurf von Jan van Orley, Ausführung Albert Auwercx (1657 - 1709), Brüssel.
Albert Auwercx (um 1629 - 1709) trat 1657 in die Brüsseler Zunft der Tapisseriewirker ein. Im Verlauf von 50 Jahren entwickelte sich seine Wirkerei zu einer der Großbetriebe mit fünf Webstühlen. Auwerckx realisierte mehrere umfangreiche Serien, für die er bekannte Patronenmaler engagierte, wie z.B. Jan I van Kessel, die eigene Entwürfe oder aber die von z.B. Jan van Orley oder Pieter Coecke in das Format des Webstuhls umsetzten. Die Geschichte des Apostels Paulus, aber auch eine Dianaserie und eine Mosesserie nach Lodewijk van Schoor gehörten zu seinem Repertoire. Die Triumphe der Götter wurden von verschiedenen anderen Wirkereien ebenfalls realisiert, allerdings nach anderen Kartons. Eine querformatige Tapisserie in der Sammlung des Rijksmuseum Amsterdam zeigt den Triumph der Diana, auch nach dem Entwurf von Jan van Orley, aber nach 1729 produziert von Urbanus und Daniel Leyniers III.
Literaturhinweise
Zu Auwercx s. Göbel, Die Niederlande Bd. I, 1. Teil, Leipzig 1923, S. 381.
Zu Jan van Orley s. Heinz, Europäische Tapisseriekunst des 17. und 18. Jahrhunderts. Die Geschichte ihrer Produktionsstätten und ihrer künstlerischen Zielsetzung, Wien-Köln-Weimar 1995, S. 223 ff., dort abgebildet mehrere Tapisserien mit ähnlichem Kompositionsschema.
Vgl. Hartkamp-Jonxis/Smit, European Tapestries in the Rijksmuseum, Zwolle-Amsterdam 2004, Kat. Nr. 46.