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Lot 1092 Dα

Dreischübige Kommode von Abraham Roentgen

Auktion 1253 - Übersicht Köln
15.11.2024, 17:00 - Kunstkammerobjekte Möbel
Schätzpreis: 25.000 € - 30.000 €
Ergebnis: 35.280 € (inkl. Aufgeld)

Dreischübige Kommode von Abraham Roentgen

Nuss, Pflaume, Kirsche auf Weichholz, feuervergoldete Bronzebeschläge, geschmiedete Eisenschlösser. Auf vier geschnitzten Volutenfüßen konkav-konvex geschweifter dreischübiger Korpus mit zugespitzten Ecken, unter dem obersten Schub eine Falte. Auf den Schubfronten Würfelparkett erster Ordnung, auf den Seiten marketierte Rhomben. Sehr gut restaurierter Zustand. H 86, B 117, T 62 cm.
Neuwied, um 1760.

Die Kommode stammt aus der frühen Neuwieder Phase Abraham Roentgens. Die Herrnhuter Brüdergemeine hatten sich gerade auf Einladung Graf Johann Friedrich Alexander zu Wied in Neuwied niedergelassen. Die Voraussetzungen waren hier besser als in Herrenhaag. Lagebedingt konnte Roentgen einen größeren Kundenkreis schneller über den Rhein bedienen.
Kommoden nehmen in seinem Werk der 1750er Jahre keinen großen Raum ein, wenngleich sie zu den hervorragendsten Stücken dieser Schaffensperiode zählen. An vorderster Stelle stehen die Kommoden für Johann Philipp von Walderdorff, die mit der von Roentgen in London entwickelten Mosaikintarsie marketiert sind. Daneben gab es aber auch die einfacheren Möbel mit gestürztem Nussmaserfurnier. Die Stücke wirken durch eine schöne Holzsichtigkeit, und das Hauptaugenmerk fällt erst auf die Form. Sie hatten auch keine Bronzebeschläge, sondern meist geschnitzte Kanten oder Beine.

Literaturhinweise

Vgl. Fabian, Roentgen Möbel aus Neuwied, Bad Neustadt 1986, Abb. 311, die Kommode für Kurfürst Johann Philipp von Walderdorff, um 1755 - 60.
Vgl. Fabian, Abraham und David Roentgen. Das noch aufgefundene Gesamtwerk ihrer Möbel- und Uhrenkunst in Verbindung mit der Uhrmacherfamilie Kinzing in Neuwied. Leben und Werk, Verzeichnis der Werke, Quellen, Bad Neustadt 1996, Kat. Nr. 262 ff.