Lot 2010 Dα

Der im Alter von 37 Jahren jung verstorbene Antwerpener Maler Abraham Govaerts hinterließ ein Œuvre, das offenbar ausschließlich aus Waldlandschaften besteht. Diese Gemälde sind gekennzeichnet durch dicht beieinanderstehende Laubbäume, minutiös gemaltes Laubwerk und eine insgesamt ruhige und harmonische Atmosphäre. Häufig geht der Blick über einen Fluss hinweg in die Tiefe der Landschaft. All diese Charakteristika weist auch das vorliegende Gemälde auf, dessen Kolorit durch intensive Grün- und Blautöne bestimmt wird. Von einem knorrigen Baum am linken Bildrand geht der Blick über einen Fluss, in dem vorne ein leerer Kahn nahe am Ufer liegt, während sich im Hintergrund ein Kirchturm im Wasser spiegelt. In der rechten Bildhälfte führen verschiedene Wege in ein tiefdunkles Waldstück sowie zu einer Lichtung mit einer Windmühle. Mehrere präzis wiedergegebene Staffagefiguren beleben die landschaftliche Szenerie.
Unverkennbar ist beim vorliegenden Gemälde das Vorbild Jan Brueghels d. Ä., an dem sich Abraham Govaerts als einer der ersten Künstler orientierte und dessen Schüler er möglicherweise auch war. Govaerts scheint in seiner recht kurzen Malerkarriere durchaus erfolgreich gewesen zu sein, galt er doch als wohlhabender Künstler, der mehrere Häuser besaß und sowohl Dekan der Lukas-Gilde als auch Kapitän der Bürgerwache war.