Oswald Achenbach
Santa Caterina a Formiello und Porta Capuana in Neapel
Öl auf Leinwand (doubliert). 110 x 150 cm.
Signiert unten rechts: Osw Achenbach.
Mit der Kirche Santa Caterina a Formiello und der Porta Capuana stellt Oswald Achenbach zwei bedeutende Monumente Neapels in den Mittelpunkt seiner imposanten Vedute. Die im östlichen Teil der Stadt gelegene Renaissancekirche wurde im frühen 16. Jahrhundert als Klosterkirche der Dominikaner errichtet und bezog ihren Namen „a Formiello“ (bei den Rohren, bei den Kanälen) von einem nahegelegenen Aquädukt. Nur kurz zuvor, nämlich 1484 wurde die Porta Capuana errichtet, die zur neuen Stadtmauer gehörte, mit der König Ferdinand I. von Aragon die Stadt nach Osten erweiterte. Nach dem späteren Abriss der Stadtmauer blieb das von Giuliano da Maiano entworfene Tor als freistehender Bau erhalten.
Das eigentliche Hauptmotiv unserer großformatigen Vedute ist jedoch das rege Markttreiben, das Achenbach mit ungewöhnlich vielen Figuren wiedergibt. Von einer in Blau gekleideten Dame in einer Kutsche über Spaziergänger mit Sonnenschirmen, Handwerker und Händler, Bauern mit ihren hochbeladenen Packpferden bis hin zu feilschenden Kunden hat sich ein vielfältiges Publikum auf der Piazza eingefunden, das ein lebendiges Abbild des quirligen Stadtlebens darstellt. Denkmalhaft steht schließlich ein wachhabender Soldat am Fuße der hochaufragenden Mauer am rechten Bildrand und überblickt das Marktgeschehen.
Mit seinen Ansichten italienischer Städte und Landschaften avancierte Oswald Achenbach in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einem der führenden deutschen Landschaftsmaler, der das damalige Bild von Italien maßgeblich prägte.