Konrad Klapheck
671
2011
Öl auf Leinwand. 115 x 80 cm. Gerahmt. Signiert 'Klapheck'. Rückseitig auf dem Staubschutzkarton bezeichnet "KLAPHECK "671" 2011", mit Material- und Maßangaben sowie Richtungspfeil und -angabe. - Mit Atelier- und geringfügigen Altersspuren.
Um die Werke von Konrad Klapheck zu durchdringen ist es unabdingbar sich mit seinem einzigartigen Blickwinkel auseinanderzusetzen. Seine Faszination für Maschinen und Alltagsgegenstände geht über das rein formalistische und technische Interesse hinaus. Zunächst nähert er sich auf sehr persönliche und individuelle Weise dem Bildgegenstand an. Stets von seiner Kindheit geprägt, wählt er Gebrauchsgegenstände aus, die Teil des Alltagslebens sind. Es handelt sich um vertraute Objekte, die keine Unterwerfung des Menschen gegenüber der Technik symbolisieren, sondern vielmehr durch den gezielten Einsatz von Verfremdungselementen Nähe zum Betrachter aufbauen und einen neuen Zugang zum Dargestellten ermöglichen. Unterstützt durch die oft erzählerischen Titel entwickeln diese Gegenstände eine eigene Persönlichkeit. „Man könnte von expressiven Maschinen-Individuen sprechen, die der Künstler gewissermaßen ungerührt porträtiert, wenn auch mit großer sinnlicher Lust an Flächen, Rundungen, Überschneidungen und Durchdringungen.“ (Werner Schmalenbach, Objekte zwischen Fetisch und Libido in: Arturo Schwarz (Hg.), Klapheck, Mailand 2002, S.66) Das schwungvolle rote Band, das sich fast tänzerisch durch die Schlüsselöffnungen windet, wirft Fragen auf, ebenso wie der Titel „671“. Obwohl sich die Hintergründe nicht so recht entschlüsseln lassen, führt das dynamische Element des Bandes, verbunden mit der für Klapheck so typischen vergrößerten Darstellung eines Schlüsselbretts, zu einer Neuentdeckung dieses vertrauten Alltagsgegenstandes.
Provenienz
Duetart Gallery, Varese; Privatsammlung, Italien
Ausstellung
Düsseldorf 2013 (Museum Kunstpalast), Klapheck, Bilder und Texte, Ausst.Kat., S.107 mit Farbabb. (mit abweichenden Maßangaben)