Gabriele Münter
Heiteres Blumenbild
1949
Öl auf Leinwand. 59,5 x 38,5 cm. Gerahmt. Unten rechts schwarz signiert und datiert 'Münter 1949' sowie rückseitig auf der Keilrahmenleiste mit blauer Kreide signiert, betitelt und datiert 'Gabriele Münter Heiteres Blumenbild 1949'. Auf dem Keilrahmen mit Münters Werknummer 'B 40' auf einem Etikett und auf der Leinwand mit dem Stempel "GABRIELE MÜNTER NACHLASS" versehen. - In schönem Erhaltungzustand, rückseitig unten rechts mit einem kleinen Leinwandflicken.
Der Titel unseres bedeutenden Stilllebens von Gabriele Münter erschließt sich dem Betrachter unwillkürlich in der facettenreichen, rotdominierten Palette des üppigen Blumenstraußes, der im Zusammenspiel mit dem blau-roten Bildgrund zu höchster Leuchtkraft gelangt. Beinahe real erscheint der weiße Majolika-Hund auf der linken Seite mit seinem wachsamen Blick. Münter besaß die Keramik bereits seit der gemeinsamen Zeit mit Kandinsky.
Im Ausstellungskatalog der großen Münter Retrospektive im Münchner Lenbachhaus heißt es über das ausdrucksstarke Gemälde: „'Heiteres Blumenbild' von 1949 (ehemals Nachlaß B 40) zeigt bereits durch die Wahl der Malmittel - Öl auf Leinwand - seine besondere Stellung unter den größeren Stilleben der späten Jahre an. Hier wird ein Stil neu formuliert, der für die letzte wichtige Stilperiode der Malerin verbindlich bleibt. Das Gemälde weist bereits die malerische Verdichtung der runden Blütenköpfe durch weich gezogene, wenig unterbrochene Pinselzüge auf, die Münters beste Stilleben mit beinahe plastisch-regsamen Innenleben füllen“ (Annegret Hoberg/Annika Öhrner, Katalog Nr. 239, Heiteres Blumenbild, in: Ausst. Kat. Gabriele Münter Retrospektive, op. cit., S. 295).
Wie wichtig das Werk für die Künstlerin selbst war, belegt der Umstand, dass sie sich noch 1957 achtzigjährig mit unserem Blumenstillleben auf einer Staffelei im Hintergrund fotografieren ließ. Ein Abzug dieser Aufnahme liegt dem Gemälde bei.
Provenienz
Aus dem Nachlass der Künstlerin; Galerie Alex Vömel, Düsseldorf (Etikett auf dem Keilrahmen); Galerie Gunzenhauser, München, Privatbesitz Süddeutschland
Literaturhinweise
Galerie Gunzenhauser, Aus den Beständen der Galerie, Katalog 11, München 1988/89, S. 92/93 mit ganzseitiger Farbabb.
Ausstellung
München 1969 (Galerie Gunzenhauser), Gabriele Münter. Ölbilder und Grafik, Kat. Nr. 20 mit Abb. S. 9; München/Frankfurt/Stockholm 1992/93 (Städtische Galerie im Lenbachhaus/Schirn Kunsthalle/Liljevalchs Konsthall), Gabriele Münter 1877-1962. Retrospektive, Kat. Nr. 239 mit ganzseitiger Farbabb.