Lot 61 D

Mitte der 1960er Jahre experimentiert Mark Tobey mit verschiedenen für ihn neuen Techniken und Materialien, insbesondere mit der Monotypie. In diesen Arbeiten setzt er organische Formen zu dichten Strukturen zusammen, die sein charakteristisches, kalligrafisch anmutendes Oeuvre durch eine neue flächige Bildsprache erweitern. „Play of colors“ besitzt in seinen zarten, flirrenden Farbschlieren und den kupferfarbenen Konturen eine spielerische Leichtigkeit und ruft vielfältige motivische Assoziationen hervor, etwa mikroskopische Ansichten oder ornamentale Stoffmuster.
Den steten Wandel, der seinem Schaffen zugrunde liegt, schildert der Künstler selbst: „Das Hauptproblem der Malerei liegt für mich, glaube ich, im Rhythmus und in der Plastizität des Gestaltens, oft auch in der Empfindsamkeit des Farbauftrags, was man auch Gefühl für Textur und Struktur nennen könnte. Weil ich keine fixen Vorstellungen habe, ich möchte sagen, keine philosophische Affinität zu bestimmten Denkmethoden, ist mein Werk ständig im Fluss, oder wenigstens scheint es mir so. Ich selbst nehme keine feste Position ein. […] Meine Bilder gehören zu der Art, die es dem Betrachter nicht gestattet, sich auf irgendein Detail festzulegen, sich darauf auszuruhen.“ (zit. nach: Ausst. Kat. Mark Tobey. Between worlds, Museo d’arte Mendrisio/Museum Folkwang Essen 1989, S. 111).