Adrian Ghenie
Ohne Titel
2005
Öl, mit Terpentin verdünnt, auf Karton auf Hartfaser. 95 x 65 cm. Gerahmt. Signiert 'Ghenie'. - Mit Atelier- und geringfügigen Altersspuren.
Der rumänische Künstler Adrian Ghenie gilt als einer der bedeutendsten zeitgenössischen Maler. Nach dem Studium im rumänischen Cluj-Napoca lebt er zunächst in Österreich und Italien, schon früh werden seine ersten internationalen Einzelausstellungen ausgerichtet. 2009 zeigt das Nationalmuseum in Bukarest eine Retrospektive seines Werkes, 2015 vertritt er sein Heimatland auf der Biennale in Venedig. Heute lebt Ghenie hauptsächlich in Berlin. Unbeeindruckt von zeitgenössischen Strömungen hält er an dem Medium der figurativen Malerei fest und offenbart ein fundiertes kunsthistorisches Wissen. Vielfach setzt er sich künstlerisch mit Positionen der historischen Avantgarde auseinander, aktuell beispielsweise mit den verschollenen Werken Egon Schieles in seiner Ausstellung in der Wiener Albertina, 2024/2025.
Ghenies Frühwerk, aus dem unser Werk stammt, ist vielfach geprägt von nahezu monochromen Goldnuancen. Von dunklem Goldbraun über intensivem Rotgold und Orange bis zum zartesten Weißgold reicht das Kolorit zahlreicher seiner in den 2000er Jahren geschaffenen Werke. Die Gemälde scheinen aus sich selbst herauszuleuchten. Ein aus der frühmittelalterlichen Malerei entnommener Goldgrund mischt sich in diesen Bildern mit altmeisterlich gemalten Sujets, surrealen Elementen und abstrakt zerfließenden Formen. Charakteristisch ist der Aufbau einzelner Bildelemente aus Splitter-, Stab- oder Bandformen, die sich zu realistisch anmutenden, aber geheimnisvollen und unergründlichen Motiven zusammenfügen.
Provenienz
Direkt vom Künstler; Privatsammlung, Rumänien