Seltenes Devotionalien-Kreuz. Ebonisiertes Olivenholz, Perlmutter, geschnitten und graviert, Bein. Heiliges Land/Jerusalem. 17./18. Jh.
Massive pyramidale Basis, auf der Front eine ovale Darstellung der Stigmatisation des Hl. Franziskus. Die Seiten dekoriert mit plastischen und eingelegten Rosettenmotiven. Oben eingesteckt das schmale hohe Kruzifix, vierseitig reich mit Einlagen versehen, die vorderen Kanten betont durch helle Beinfilets. Frontal der Corpus Christi unter der INRI-Tafel, gerahmt von den vier Evangelisten als Halbfiguren, zu seinen Füßen die Darstellung der Mater Dolorosa, umgeben von den Arma Christi, Blütenranken, Rosettenmotiven und Blattleisten.
H 72 cm
Diese Kreuze wurden von syrischen Handwerkern im Auftrag der Franziskanermönche, die die Kustodie des Heiligen Landes verwalteten, als Souvenirs der Pilgerfahrt produziert und angeboten. Die massive Kreuzbasis symbolisiert Golgota, den Hügel, auf dem die Kreuzigung stattgefunden hat. Die frühesten Kreuze dieser Art entstanden im 17. Jahrhundert. Sie kennzeichnen sich durch eine dichte Dekoration mit fein gravierten Einlagen.
Die Darstellung des Hl. Franziskus geht vermutlich zurück auf den Stich von Lucas Vosterman nach einem Motiv von Rubens (vgl. Victoria and Albert Museum London, Sammlung online, mus.no. DYCE.2208).
Provenienz
Privatsammlung, Rheinland
Literaturhinweise
Vgl. Yidi Daccarett, El arte palestino de tallar el nácar, Bogotá 2005, S. 40 ff.