François-Antoine Bossuet
Fischer und weitere Figuren am Ufer des Guadalquivir mit Blickauf die römische Brücke und der Großen Moschee von Cordoba
Öl auf Leinwand. 73,7 x 116,2 cm.
Signiert und datiert unten rechts: F. Bossuet 1863.
Eine prachtvolle Moschee, im 8. Jahrhundert über einem römischen Tempel erbaut; eine spätgotische Kirche, nach der Reconquista mitten hinein in diese Moschee errichtet; ein Minarett, zu einem Glockenturm umgestaltet und ein Stadttor, zu einer alten römischen Brücke führend und den breiten Strom überspannend. Wie hätte ein Vedutenmaler wie François-Antoine Bossuet nach Cordoba reisen und die Kathedralmoschee nicht zum Motiv seiner spanischen Veduten machen können? Bossuet war 1831 zum ersten Mal in Spanien, damals noch in diplomatischer Mission, und die Ansichten von Städten wie Sevilla (Abb. 1) und Cordoba mit ihrem einzigartigen südlichen Licht sollten zum Lebensthema des Belgiers werden.
Bossuet unterrichtete lange Zeit Perspektive an der Kunstakademie in Antwerpen und publizierte eine Reihe von Traktaten und Lehrbüchern zu dem Thema. Diese lebenslange Beschäftigung zeigt sich in der souveränen Beherrschung des Bildraums in dieser Ansicht von Cordoba, eine Qualität der Werke Bossuets, die neben der stimmungsvollen Erfassung der südlichen Atmosphäre von der Kunstkritik immer wieder hervorgehoben wurde.
Eine weitere Version dieser Komposition, im selben Jahr entstanden, befindet sich heute im Victoria and Albert Museum in London (Inv.-Nr. 1071-1886).
Provenienz
Christie's, Amsterdam 23.04.202. - Wohl dort erworben