Anthonie van Montfoort, zugeschrieben
Venus mit schlafendem Amor
Venus mit bogenspannendem Amor
Öl auf Kupfer. Jeweils 23 x 15,5 cm.
Anthonie van Blocklandt war in Antwerpen Schüler von Frans Floris. 1572 reiste er nach Rom, wo er vor allem das Werk Parmigianinos studierte.
Die beiden Gemälde könnten Pendants sein. Das eine zeigt Venus in voller Figur, lasziv unter einem Baum sitzend und Weintrauben sowie Ähren in den Händen haltend; rechts von ihr schlummert Amor auf dem Boden, vor ihm liegt sein Köcher mit Pfeilen. Inspirieren ließ sich der Künstler zu dieser allegorischen Szene durch den Kupferstich „Sine Cerere et Baccho Friget Venus“ von Agostino Carracci (vgl. The Illustrated Bartsch, Bd. XVII, 115).
Ein Sinnbild dafür, dass ohne Essen und Wein keine Liebe existiert.
Da das Thema sowohl bei Hendrick Goltzius als auch anderen Künstlern aus dem Norden im späten 16. und frühen 17. Jahrhundert sehr beliebt war, scheint es wahrscheinlich, dass die Komposition von Goltzius und nicht von Agostino Carracci erfunden wurde.
Beide Bilder in einen Holzrahmen im Renaissance-Stil der Firma Bernheimer aus München
Provenienz
Galerie Zinckgraf, München (verso Etikett mit Nr. 21276 ). - Hessische Privatsammlung.
Literaturhinweise
Vgl. The Illustrated Bartsch 39 (formerly vol. 18,1), 115. - D. D. Bohlin: Prints and Related Drawings by the Carracci Familiy. A Catalogue Raisonné, National Gallery Washington, 1979, Nr. 211*, S.342, Abb. S. 243.