Dirck van Baburen, Werkstatt
Die betrügerischen Kartenspieler
Öl auf Leinwand (doubliert). 99 x 122,3 cm.
Dieses Gemälde hat sich lange Zeit in einer italienischen Privatsammlung befunden. Es wurde erst vor kurzem entdeckt und restauriert. Es steht in engem Bezug zu einem verschollenen Gemälde Dirck van Baburens, das gegen 1622 in Utrecht entstand. Von dem Erfolg des Sujets zeugen andere Versionen und Kopien, die auf dem Kunstmarkt angeboten worden sind. Ein Gemälde mit ähnlichen Maßen befand sich bis 1899 in der Alexander Collection in Schottland (siehe W. Franits: The Paintings of Dirck van Baburen ca. 1592/93–1624. Catalogue Raisonné, Amsterdam/Philadelphia 2013, Nr. L11R1).
Ausgehend von den caravaggesken Vorbildern führte Barburen das Genrethema der in Nahsicht dargestellten Musikanten in die niederländische Malerei ein. Auch mit den in Halbfigur wiedergegebenen Kartenspielern greift er in ähnlicher Weise auf eine caravaggeske Tradition zurück. Im vorliegenden Gemälde führen zwei Falschspieler einen Mann mit einem raffinierten Spiegeltrick hinters Licht. Der Spiegel in der Hand der jungen Frau zeigt ihrem Gegenüber und Verbündeten die Karten des ahnungslosen alten Mannes.
Zertifikat
Didier Bodart, Rom, 10.1.2000 (als ein Werk Dirck van Baburens).
Provenienz
Privatsammlung Rom, über mehrere Generationen bis 2012. – Seitdem Privatsammlung Turin.
Ausstellung
Dirck van Baburen, Schilder van wereldfaam, Kasteel Duurstede, 9.4.-4.6.2017, Leen Decker (Autor), S. 78, m. Abb.