Lot 1044 D α

Charles Dauphin, gen. Dolfino - Allegorie der Zeit

Auktion 1266 - Übersicht Köln
17.05.2025, 11:00 - Alte Kunst und 19. Jahrhundert Teil I
Schätzpreis: 50.000 € - 70.000 €
Gebot

Charles Dauphin, gen. Dolfino

Allegorie der Zeit

Öl auf Leinwand (doubliert). 170 x 185 cm.

Chronos nähert sich Venus, während eine Gruppe geflügelter Putten vergeblich versucht, ihn davon abzuhalten, über Jugend und Schönheit zu triumphieren. Das Thema kann als Allegorie der Vergänglichkeit gelesen werden und bezieht sich somit auf den Vanitas-Gedanken, ein beliebtes Motiv von Künstlern des 17. Jahrhunderts, wenn auch meist im Genre des Stilllebens.
Alberto Cottino hat das vorliegende Gemälde 2021 aufgrund des Stils, der Figurendarstellung und der Komposition dem französischen Maler Charles Dauphin zugeschrieben, der lange Zeit als Hofkünstler in Turin tätig war. Sehr vergleichbar ist die Allegorie der Ceres, die sich heute im Schloss Venaria Reale bei Turin befindet. Der Maler verbindet im vorliegenden Werk den französischen Klassizismus von Vouet und Poussin mit einer theatralischen, typisch italienischen und barocken Komposition.
Charles Dauphin erfuhr seine Ausbildung in der Pariser Werkstatt von Simon Vouet, dessen „römischen“ und klassischen Stil er übernahm. Nach dem Tod Vouets 1649 zog er nach Italien, wahrscheinlich zunächst nach Rom, später nach Turin, wo er mehr als 25 Jahre lebte und arbeitete und bereits 1652 Prior der dortigen Compagnia di S. Luca wurde.
Das vorliegende Gemälde stammt aus der bekannten Sammlung der piemontesischen Gräfin Amalia Canonica Capello, die kurz vor dem Ersten Weltkrieg mit ihrem Mann Conte Maggiorino Capello, dem Botschafter Monacos beim Heiligen Stuhl, nach Rom zog.

Zertifikat

Prof. Alberto Cottino, Turin, 20.10.2021.

Provenienz

Privatsammlung, Rom. - Galleria Giamblanco, Turin. - Privatsammlung, Turin.