Alexander Koester
Sieben Enten in einem Teich
Öl auf Leinwand. 45,5 x 76,5 cm.
Signiert unten links: A Koester.
Zartheit und Sensibilität kennzeichnen das Federkleid Alexander Koesters Enten. Lebenslang widmete sich der als Apotheker ausgebildete Maler der Darstellung dieser Schwimmvögel. Dabei folgte er konsequent Heinrich von Zügels Lehre, besonders dessen Gesetzmäßigkeit der Lichtbehandlung eines Körpers. Koester stellte die Tiere in die umgebende Landschaft dar und rückte Enten in Zentrum seiner Kompositionen, ohne sie als Staffage zu benutzen. Darüber hinaus weisen Bewegung der Tierkörper, kühne Blickwinkel und Perspektiven mit starken Diagonalen auf Koesters Kenntnis der japanischen Kunst und seine Experimente mit der damals jungen Technik der Fotografie hin. Der gesamte Aufbau seiner Gemälde ist genauestens durchdacht und einer strengen Logik untergeordnet.
Harmonische Stimmungsbilder wie Enten am Dorfweiher und Sieben Enten in einem Teich zeugen von Koesters Können in der spezifischen Tiermalerei, wofür er berühmt wurde. Das feine Lichtspiel, die koloristisch gestimmten Motive und die seelische Stimmung seiner Kompositionen finden sich auch im Gemälde „Blumengebinde“, in dessen Expertise Dr. Ruth Stein eine Entstehung „einige Jahre vor dem Ableben des Künstlers“ sieht, wieder.
Als Hauptvertreter des Tierbildes wurde Koester von seinen Zeitgenossen gelobt. So betonte der Berliner Tiermaler Paul Meyerheim in einem nach seiner Afrika-Reise verfassten Schreiben an Koester selbst: „(…) in der soeben verflossenen tragisch-afrikanischen Hitze ist es mir gelungen, einen jungen Löwen mit einem Stück Leinwand zu fangen, dessen Kopf ich Ihnen zu Füßen lege in der Hoffnung, daß er unter Ihren lieben Enten nicht zu arge Verwüstungen anrichten möge (…).“