Käthe Kollwitz - Die Klage - image-1

Lot 274 Dα

Käthe Kollwitz - Die Klage

Auktion 822 - Übersicht Köln
04.06.2002, 10:30 - Moderne Kunst 4. Juni 2002
Schätzpreis: 12.500 €
Ergebnis: 11.800 € (inkl. Aufgeld)

Bronzerelief. Höhe 26,5 cm. An der linken Seite signiert KOLLWITZ sowie mit den eingeschlagenen Gießerstempeln "NOACK BERLIN" versehen. Mit dunkler, in den höherstehenden Partien rötlich aufgehellter Patina.

Das Relief entstand 1938 als Dokument der Trauer über den Tod Ernst Barlachs, dem die Künstlerin viel verdankte, wenn sie auch seinem bildhauerischen Werk kritisch gegenüber stand. Am 27. Oktober 1938, drei Tage nach seinem Tod, reiste sie nach Güstrow, wo eine ergreifende Zeichnung von dem aufgebahrten Künstler entstand. "Hinter dem Sarge Tannen aufgebaut. Über dem Sarge die Maske des Güstrower Dom-Engels. Um den Sarg läuft sein kleiner Hund herum und schnuppert zu ihm auf", notierte sie in ihrem Tagebuch; und im November: "Es ist mir manchmal, als ob der tote Barlach mir seinen Segen hinterlassen hat. Ich kann gut arbeiten. Es ist wie eine konstante Erregung, die mich überkommt." (Käthe Kollwitz, Die Tagebücher, Berlin 1989, S. 692 ff.)
Trägt bereits der Güstrower Dom-Engel die Gesichtszüge von Käthe Kollwitz, so ist auch in das Klagerelief für Barlach das Porträt der Künstlerin eingearbeitet, die voller Trauer das Gesicht in den Händen birgt.

Provenienz

Galerie Alex Vömel, Düsseldorf (1975)