Karl Peter Röhl - Komposition - image-1

Lot 422 Rα

Karl Peter Röhl - Komposition

Auktion 822 - Übersicht Köln
04.06.2002, 10:30 - Moderne Kunst 4. Juni 2002
Schätzpreis: 5.500 € - 6.500 €
Ergebnis: 9.440 € (inkl. Aufgeld)

Gouache und Tusche auf weißem Halbkarton 65 x 49,5 cm, unter Glas gerahmt. Unten rechts mit Tuschfeder in Sütterlin signiert, datiert und mit dem hochgestellten Quadrat bezeichnet K. Peter Röhl 1922. - Rückseitig auf dem Rahmenkarton mit Galerieaufkleber. - Mit geringfügigen Altersmängeln. Rückseitig an den oberen Ecken frei aufliegend in Passepartout montiert.

"Mit der Vereinigung der Weimarer Hochschule für bildende Kunst und der ehemaligen Kunstgewerbeschule Henry van de Veldes zum Staatlichen Bauhaus im April 1919 wurde Röhl Schüler des Bauhauses bis zum Frühjahr 1921. Zu diesem Zeitpunkt hatte er seine künstlerische Ausbildung weitgehend abgeschlossen. [...] In der Frühzeit des Bauhauses, als dessen Reformprogramm zunächst nur auf dem Papier bestand und sich der Lehrplan noch kaum von dem einer traditionellen Kunsthochschule unterschied, gehörte Karl Peter Röhl zu den Verfechtern einer neuen Kunst und wurde als solcher von Gropius in den Prozeß einer Neuorientierung gegeüber der traditionellen Hochschule, deren Schüler und Professoren das Bauhaus zunächst übernahm, mit einbezogen." (Michael Siebenbrodt/Constanze Hofstaetter (Hg.), Karl Peter Röhl in Weimar 1912-1926, Weimar 1997, S. 38 f.). Im Zuge einer Straffung des Lehrplans zeichneten sich Konflikte mit den freikünstlerisch tätigen, alten Meisterschülern wie Röhl ab. Im Anschluß an expressiv bewegte Bildentwürfe entstand ab 1921 eine mit Lineal und Zirkel entwickelte Folge, die aus der Auseinandersetzung mit den Werken Lyonel Feiningers hervorgingen (ebenda, S. 15, Kat. Nr. 41, 42). 1922 trat Karl Peter Röhl der holländischen De Stijl-Gruppe bei.
Die vorliegende Komposition zeigt einen strengen auf drei Farben beschränkten Aufbau von horizontal und vertikal ausgerichtete Formen, der an ein Gesicht erinnert.