Ernst Wilhelm Nay
Vierung
1964
Öl auf Leinwand. 110 x 100 cm. Unten rechts signiert und datiert
Das Gemälde Vierung ist Nays sogenannten Augenbildern zuzurechnen, die in den Jahren 1963 und 1964 entstehen. Sie werden angeregt durch äußere Faktoren wie der politisch unruhigen Situation in Europa und den USA, der zunehmenden Umweltgefährdung aber auch der sich entwickelnden Weltraumeroberung.
Als elementare Kraft tritt in den Augenbildern eine Expression hervor, eine gesteigerte Ausdrucksfähigkeit, die mittels spitz-ovaler Formen, welche über die vorangegangenen Figuren der Scheiben gelegt werden, neue Motive entwickelt. Es entsteht das Abbild des Auges, ein Symbol für Schauen und Angeschaut werden aber auch für Licht und spirituelles Bewußtsein.
Nay gelingt es in überzeugender Weise, gegenständliche Motive mit einer abstrakten Formensprache zu kombinieren und dem Bild gleichzeitig ein inneres Gleichgewicht zu verleihen. (Vgl. Elisabeth Nay-Scheibler, Augenbilder 1963-1964, in: Ernst Wilhelm Nay, Werkverzeichnis der Ölgemälde, Bd. II, 1952-1968, Köln 1990, S. 238).
Werkverzeichnis
1115 Scheibler
Provenienz
vom Künstler erworben; Privatsammlung
Literaturhinweise
Basel 1991 (Kunsthalle), Retrospektive, E.W. Nay, Faltblatt zur Ausstellung, mit Abb. (das Bild Vierung wurde im Faltblatt abgebildet, war jedoch nicht ausgestellt)
(Weitere Stationen der Ausstellung waren Köln, Josef-Haubrich-Kunsthalle, und Edinburgh, Scottish National Gallery of Modern Art).
Ausstellung
Basel 1964 (Kunsthalle), Bilanz - Internationale Malerei seit 1950, Ausst.Kat., Kat.Nr. 73 (mit rückseitigem Aufkleber)
Hamburg 1964/1965 (Kunstverein), Karlsruhe (Badischer Kunstverein), Frankfurt (Frankfurter Kunstverein Steinernes Haus), Wanderausstellung, Ernst Wilhelm Nay Gemälde - 1955 - 1964, Ausst.Kat., Kat.Nr. 44
Oslo 1965 (Holst Halvorsens Kunsthandel), Ernst Wilhelm Nay, Malerier - Akvareller, Ausst.Kat., Kat.Nr. 10