Gillis van Coninxloo III - WALDLANDSCHAFT MIT BIBLISCHER STAFFAGE (WOHL 'CHRISTUS UND DIE EHEBRECHERIN'). - image-1

Lot 625 Dα

Gillis van Coninxloo III - WALDLANDSCHAFT MIT BIBLISCHER STAFFAGE (WOHL 'CHRISTUS UND DIE EHEBRECHERIN').

Auktion 874 - Übersicht Köln
21.05.2005, 00:00 - Alte Kunst
Schätzpreis: 100.000 € - 150.000 €
Ergebnis: 95.200 € (inkl. Aufgeld)

Gillis van Coninxloo III

WALDLANDSCHAFT MIT BIBLISCHER STAFFAGE (WOHL 'CHRISTUS UND DIE EHEBRECHERIN').

K. Ertz vergleicht das hier vorliegende Gemälde mit einer "Gebirgslandschaft" und einer "Waldlandschaft" von Coninxloo im Museum des Wiener Schottenstifts, mit einer "Waldlandschaft" in den Sammlungen des Fürsten von und zu Liechtenstein, Vaduz/Wien sowie mit einer "Waldlandschaft mit Reiter und Jägern" im Historischen Museum der Pfalz, Speyer. Er schreibt in seinem Gutachten: "Das Gemälde bildet in seiner Gesamtheit eine Einheit von großer Schönheit, wie dies nur ein Maler allererster Qualität schaffen konnte. Deshalb bin ich überzeugt, dass es sich bei der zu begutachtenden Holztafel "Waldlandschaft mit Christus" um ein originales Werk von Gillis van Coninxloo handelt, geschaffen in den späten 90er Jahren des 16. Jhs. in Amsterdam". - G. van Coninxloo galt immer als einer der Wegbereiter der flämischen Landschaftsmalerei, insbesondere mit seinen in den 90er Jahren des 16. Jahrhunderts entwickelten "Waldräumen", die er in zahlreichen Varianten immer wieder neu gestaltete. Seine Gemälde basierten auf den Kompositionen Pieter Bruegels d.Ä., in denen der Betrachter von einem hohen Standpunkt aus auf reich gestaltete Landschaften mit phantastischen Gebirgsszenerien blickt. Auch bei dem hier vorliegenden Gemälde lassen sich die von Bruegel tradierten Prinzipien des 16. Jahrhunderts beobachten: der hohe Augenpunkt, die Staffelung des Bildgrundes in Vorder-, Mittel- und Hintergrund, sowie die dominierende rechtsseitige Rahmung. Coninxloo war ein Meister in der Gestaltung des Waldes, den er in einer Kombination von Tiefenraum und nahsichtiger Naturschilderung darstellte. Er hatte, so Ertz, "eine Idee von Natur, Baum und Wald... Aus dieser Idee von Wald, die sich mit einer vorgegebenen Idee von Komposition verbindet, formt sich der typische spätmanieristische Coninxloo'sche Waldstil".
Zum Erhaltungszustand dieses Bildes schreibt Ertz: "Der Erhaltungszustand des Gemäldes kann als sehr gut bezeichnet werden. Unter der UV-Lampe konnte ich keine bedeutsamen Retuschen oder Übermalungen erkennen. Vor allem die im letzten Arbeitsgang aufgetragene oberste Malschicht mit den großformatigen Blättern, die ohne Beeinträchtigungen durch zu scharfes und zu häufiges Reinigen erhalten ist, führt zu dem guten Gesamteindruck".

Zertifikat

Gutachten K. Ertz.

Provenienz

Belgische Privatsammlung (1995); Deutsche Privatsammlung.