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Lot 346 Rα

Ernst Wilhelm Nay - Farbholzschnitt 1952 - 1, 2, 3 und 4

Auktion 876 - Übersicht Köln
10.06.2005, 00:00 - Zeitgenössische Kunst
Schätzpreis: 35.000 € - 45.000 €
Ergebnis: 64.260 € (inkl. Aufgeld)

Ernst Wilhelm Nay

Farbholzschnitt 1952 - 1, 2, 3 und 4
1952

Folge von 4 Original-Farbholzschnitten von 6 bzw. 7 Stöcken auf leicht genarbtem Velin. um 36 x 48 cm bis zu um 37,5 x 48 cm (um 49 x 65 cm). Jeweils signiert, datiert und bezeichnet Handdruck 17/20. - Mit leichten Lichträndern, die breite Ränder etwas wellig und mit Quetschfalten mittig in den breiten Rändern (vom Druck), mit leichten Lichträndern

Günther Franke (1900-1976) machte mit 18 Jahren eine Lehre bei dem Kunsthändler I. B. Neumann in Berlin. Als Neumann 1923 eine Filiale in München eröffnete, übernahm Franke zunächst die Leitung, wenige Jahre später wurde er Inhaber. Er vertrat vorrangig moderne deutsche Kunst, seine Lieblingskünstler waren Max Beckmann, den er während seiner Lehrjahre bei Neumann kennenlernte, und Ernst Wilhelm Nay, dem er schon 1931 begegnete. Beide Künstler hat er 1933 - 1945 finanziell sowie moralisch unterstützt. Während des Krieges hat er im Hinterzimmer seiner Galerie heimlich Arbeiten der Künstler gezeigt. 1946 veranstaltete Franke seine erste Nachkriegsausstellung und fast jährlich stellte er die neuesten Bilder aus. Zudem erwarb er etliche Arbeiten für seine private Sammlung. Für weitere Nay Arbeiten aus der Sammlung Franke siehe die Losnrn. 335-337, 339-341 und 343.

"Drei Jahre später [nach Vollendung der zehn von Michael Hertz verlegten Farblithographien] stellte sich Nay eine neue Aufgabe. Die noch von figuralen Formen bestimmten Farblithographien wichen der autonomen Setzung gegenstandsloser Farbvolumen. Im Kontrapunkt der Farben fällt auch dem Schwarz eine eigene Stimme zu. Es dient nicht mehr der Formbegrenzung. Der Formcharakter der Farbholzschnitte von 1952 wird sowohl von der die Messerführung bedingenden Holzstruktur als auch von der pastosen Materialität der Druckfarbe bestimmt. Die von Munch und den Expressionisten verwendete Technik des transparenten Drucks und der Sichtbarmachung der Holzmaserung negiert Nay. Er setzt die Verbindung des Optischen mit dem Materialhaften durch dichte, opake Farbe, die jede Raumillusion ausschließt. Sie läßt Nays Willen zur Synthese der getrennten Bereiche Malerei und Graphik erkennen, ohne den Vorrang graphischer Elemente zu beeinträchtigen. Oberflächenstruktur solcher Qualität läßt sich nicht in der Presse, sondern nur im Handreibedruck erzielen." (Karlheinz Gabler, Das druckgraphische Werk von E. W. Nay, in: Ernst Wilhelm Nay, Die Druckgraphik 1923-1968, Stuttgart/Zürich 1975, S. 14).

Werkverzeichnis

G. 35-38

Provenienz

Sammlung Günther Franke, München. Privatsammlung, Rheinland

Ausstellung

München 1960 (Städtische Galerie), Sammlung Günther Franke, Kat.Nr. 530