Gerhard Richter - Fuji - image-1

Lot 428 Dα

Gerhard Richter - Fuji

Auktion 876 - Übersicht Köln
10.06.2005, 00:00 - Zeitgenössische Kunst
Schätzpreis: 30.000 € - 40.000 €
Ergebnis: 59.500 € (inkl. Aufgeld)

Öl auf Alucobond 29 x 37 cm. Rückseitig mit schwarzem Filzschreiber signiert Richter und auf dem Editionsaufkleber numeriert. Exemplar 27. Edition Städtische Galerie im Lenbachhaus, München. Eines von 70 Unikaten.
Butin 89. Elger 839 - 27¶

Richter produzierte diese Ölgemälde-Edition zur Unterstützung des Ankaufs seines Atlas der Fotos, Collagen und Skizzen durch die Städtische Galerie im Lenbachhaus, München.
"Richter verwendete hier keine Leinwand mehr, sondern eine Verbundplatte - so genanntes 'Alucobond' - aus Aluminium und Kunststoff. Dieses Material besitzt eine sehr glatte Oberfläche, so dass mit der Ölfarbe eine extrem verfeinerte Struktur erzeugt werden kann, die der Malerei fast etwas Kalligrafisches verleiht. Als strenge Grundstruktur dienten auf der Fläche des Bildes drei monochrome Streifen in leuchtendem Rot, dunklem Gelborange und Smaragdgrün, die horizontal absteigend [sic] angeordnet sind. Auf die noch feuchten Farben setzte Richter einen Rakel, an dem weiße Ölfarbe haftete, und zog das Malinstrument waagerecht über den mittleren und unteren Farbstreifen. Dann setzte er den Rakel erneut, aber diesmal an der Oberkante des Bildes an und zog ihn über die gesamte Fläche von oben nach unten. Dieses Prozedere wiederholte er bei allen 110 Exemplaren der Edition. Die weiße Farbe vermischte sich mit den Farben des Untergrunds, wobei der Rakel gleichzeitig das Rot, Gelborange und Grün von dem glatten Alucobond teilweise wieder abschabte und mit dem zweiten Aufsetzen über die Fläche verteilte. So entstand mit einfachsten Mitteln eine äußerst feinteilige, komplexe Struktur, die bei manchen Exemplaren an malerischer Delikatheit kaum mehr zu überbieten ist." (Hubertus Butin, Gerhard Richter und die Reflexion der Bilder, in: Gerhard Richter. Editionen 1965-2004, Ostfildern 2004, S. 35-36).

Provenienz

Deutsche Privatsammlung