Lot 494 Dα

"1961 veranstaltet die Kestner-Gesellschaft in Hannover - damals das führende Ausstellungsinstitut für Gegenwartskunst in der Bundesrepublik - die erste Retrospektive Emil Schumachers. Die von Werner Schmalenbach konzipierte Ausstellung führt Schumachers Werk seit 1936 zusammen. Sie bewirkt den endgültigen Durchbruch des Künstlers." (Melitta Kliege, Emil Schumacher - eine Biographie im Spiegel der Ausstellungsgeschichte, in: Emil Schumacher, Retrospektive, Ausst.Kat. Paris, Galerie nationale du Jeu de Paume, Kunsthalle Hamburg und München, Haus der Kunst, 1997/1998, S.142).

"Auch die Farbe ist selbstverständlich Eigenschaft der Materie; und da die Materie - um ihrer Wahrheit willen - schmutzig ist, ist auch die Farbe "schmutzig". Aber sie ist es nur, solange man sie an einer puristischen Sauberkeit anstatt an der künstlerischen Reinheit mißt: künstlerisch ist sie reich an Schönheiten und sogar Delikatessen, und man wird leicht verführt zu bedenken, daß auch Edelsteine aus Schmutz und Schlamm geborgen werden. In der Tat wirkt Schumachers Farbe häufig so wie Edelstein, den man noch nicht ganz vom Erdreich befreit hat. Intensives farbiges Leben blüht, wenn man genauer hinsieht, aus den Ritzen und Kerben der amorphen Schlacke und deutet auf verborgenen Reichtum hin." (Werner Schmalenbach, Emil Schumacher, in: Ausst.Kat. Emil Schumacher, Kestner-Gesellschaft Hannover 1961/1962, S.11).