Signiert und datiert unten Mitte: GDou 1657.
Öl auf Holz. H 34; B 26,5 cm.
Das Sujet ist bei Dou zwar selten, aber nicht singulär, denn bereits 1650 hatte er einen schlafenden Hund vor einer Brüstung gemalt (ehemals Slg. Baronin Rothschild, Frankfurt/Main, vgl. C. Hofstede de Groot, Nr. 382). - Von den ursprünglich achtzehn Gemälden des im 18. Jahrhundert so hoch geschätzten Dous in der Dresdener Galerie sind heute nur noch sieben vorhanden, denn bereits vor dem 2. Weltkrieg wurden, wie auch in München, etliche seiner Werke verkauft. Kriegsverluste haben die Zahl weiter dezimiert. Unser Bild gehörte zum ältesten Bestand Dresdens, denn es wird bereits im Inventar von 1722 erwähnt. Seit dem Verkauf in den Dreißigerjahren hatte sich seine Spur verloren und es ist als ein Glücksfall zu betrachten, dass es jetzt aus einer privaten Sammlung wieder aufgetaucht ist.
Ms. Ronni Baer, Boston, der wir für ihre freundliche Unterstützung danken, wurde das Gemälde zur Begutachtung vorgelegt. Sie akzeptiert es als ein authentisches Werk Dous und schreibt: "I think you have yourselves an authentic Dou, albeit a strange and unusual one. It seems to be a very unresolved painting...".
Provenienz
Alter Bestand der Gemäldegalerie Alte Meister, Dresden (verkauft in den Dreißigerjahren des 20. Jahrhunderts); Rheinische Privatsammlung.
Literaturhinweise
Steinhäuser's Folio-Inventar der Gemäldegalerie Dresden (1722 begonnen und bis 1728 weitergeführt), Dresden 1722, Nr. A 587; K. Woermann, Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Dresden,, Dresden 1902, S. 550, Nr. 1705; C. Hofstede de Groot, Beschreibendes und kritisches Verzeichnis der Werke der hervorragendsten holländischen Maler des XVII. Jahrhunderts, Bd. I, Esslingen-Paris 1907, S. 451, Nr. 381; W. Martin, Het Leven en de Werken van Gerrit Dou, Leiden 1911, Nr. 362; W. Martin, Gérard Dou, sa vie et son oeuvre, Paris 1911, Nr. 210; W. Martin (Hrsg.), Gerard Dou - Des Meisters Gemälde (= Klassiker der Kunst, Bd. 24), Stuttgart-Berlin 1913, S. 143.