Erich Heckel - Hafenausfahrt in Flensburg - image-1

Lot 725 R

Erich Heckel - Hafenausfahrt in Flensburg

Auktion 891 - Übersicht Köln
02.06.2006, 00:00 - Moderne Kunst
Schätzpreis: 50.000 € - 60.000 €
Ergebnis: 78.540 € (inkl. Aufgeld)

Erich Heckel

Hafenausfahrt in Flensburg
1930/1948

Tempera auf Leinwand 98 x 110,5 cm, mit einer Sperrholzplatte verstärkt, Unten rechts schwarz monogrammiert und datiert EH 30, rückseitig auf der oberen Keilrahmenleiste zusätzlich signiert, betitelt und datiert Heckel: Hafenausfahrt in Flensburg 1930 sowie auf der Sperrholzplatte nochmals grau signiert und datiert Heckel 30.

Ähnlich wie auch Oskar Kokoschka entwickelte Erich Heckel nach 1925 eine besondere Affinität zur Darstellung von Städten. Beide Maler scheinen dabei aus ihrer Kenntnis der Tradition von Städtedarstellungen der europäischen Landschaftsmalerei des 15./16. Jahrhunderts zu ihren eigenwilligen Kompositionen gefunden zu haben, indem sie einen höher gelegenen Standpunkt wählten und so quasi Porträts der Städte aus einer real nicht unbedingt existierenden Perspektive schufen.
"Was Heckels Bilder mit den Werken dieser frühen Meister gemein haben, ist in erster Linie die Empfindung für den Reichtum der Erscheinungsformen und die daraus resultierende Wahl eines überaus hohen Standpunktes, der oft an die Vogelschau erinnert, nicht aber die der Malerei des 16. Jahrhunderts eigene Suche nach einem verbindlichen perspektivischen Fluchtpunkt, den Heckel verneint.
Von der Höhe aus lenkt der Maler den Blick des Betrachters ungehindert duch das Bild. Er vermag alle bildwichtigen Punkte leicht und ohne Anstrengung zu erkennen sowie ihrer Bedeutung nach in das Bildganze einzuordnen - das Heckelsche Raum-Zeit-Prinzip." (Paul Vogt, Erich Heckel. Recklinghausen,1965, S. 76).
Erich Heckel hatte 1927 begonnen, die leichter handhabbaren Temperafarben zu verwenden; "Hafenausfahrt in Flensburg" entstand 1930 und erfuhr 1948 eine umfangreiche Überarbeitung, bei der Heckel den veränderten Gegebenheiten der Hafenlandschaft Rechnung trug und auch die Himmelspartie stark umgestaltete.

Werkverzeichnis

Vogt 1948/5, zusätzlich mit Abbildung der ursprüng

Provenienz

ehemals Deutsche Pfandbriefanstalt, Wiesbaden