Aquarell und schwarze Tusche auf dünnem Japanpapier 35.1 x 47,5 cm, unter Glas gerahmt. Unten rechts mit Bleistift signiert Nolde. - Die linke untere Ecke mit kleinem Papierverlust, fachmännisch ergänzt.
"Nolde hat das Meer als Elementarwesen gemalt und als Apotheose des Lichtes und der Unendlichkeit [...] kein Thema kam dem Maler mehr entgegen. Hier kann er dem Fluß der Farben alle Freiheit lassen, um ihn zugleich souverän in eine kompositorische Ordnung zu lenken. Hier zeigt sich auch wie unerschöpflich der Maler im Finden von Variationen ist: rhythmische Gliederung der Fläche in der weit ausgreifenden Bewegung der transparent hellen blaugrünen und der schwarz-blau-dunklen, mächtigen Wogen unter einem grüngelb-braun-violetten Himmelsstreifen." (Martin Urban. Emil Nolde - Landschaften. Köln 1969, S. 33/34).
Besonders in den 1920er Jahren häufen sich die Meeresdarstellungen mit dunklem Himmel, wobei dem vorliegenden Aquarell eine heraussragende Stellung gebührt, da es mit dem zarten, von Wolken verhangenen Mondlicht, das sich vielfach im Meer widerspiegelt, Spannung und Bewegung in das Bild bringt, wie das eher einem Gemälde angemessen wäre. Das Blatt wird beherrscht von einer gewissermaßen harmonischen Unruhe, die den Gegensatz von unruhig-dunklen Wolken und einer bewegten See mit hellen Lichtreflexen wunderbar ausbalanciert.
Werkverzeichnis
Mit einer Echtheitsbestätigung von Dr. Manfred Reu
Zertifikat
Mit einer Echtheitsbestätigung von Manfred Reuther, Stiftung Seebüll Ada und Emil Nolde, vom 25.1.2006