Lot 66 D

Lovis Corinths Faszination durch den von hohen Bergrücken umgebenen Walchensee mit seiner Kessellage drückt sich nicht nur in den zahlreichen Werken nach Motiven dieser Landschaft aus, sondern vor allem auch dadurch, daß er sich dort niederließ. Als er mit der Familie seinen 60. Geburtstag in Urfeld am Walchensee feierte, fragte er seine Frau: "Ich habe mit einem Bild ... Mark verdient. Was soll ich damit machen?" "Gieb mir das Geld", antwortete ich, "ich baue dir hier ein Haus ..." (Charlotte Berend-Corinth, "Lovis", München 1958, S. 200/201). Sie schrieb direkt an eine Münchener Baufirma und ließ auch im Garten sofort den kleinen runden Springbrunnen anlegen, der auf vier Gemälden (u.a. Berend-Corinth Nrn. 813 und 893 b) sowie 2 Radierungen (Müller 825 und 832) erscheint und von dem es auch einige wenige Aquarelle der 20er Jahre gibt, die im unbekümmerten Umgang mit der schwierigen Technik zu Meisterstücken impressionistischer Kunst gerieten.