Yan Pei-Ming - Invisible Man - image-1

Lot 812 D

Yan Pei-Ming - Invisible Man

Auktion 897 - Übersicht Köln
30.11.2006, 00:00 - Zeitgenössische Kunst
Schätzpreis: 70.000 € - 80.000 €
Ergebnis: 101.150 € (inkl. Aufgeld)

Yan Pei-Ming

Invisible Man
1997

Öl auf Leinwand. Verso signiert. 178 x 168 cm. Verso auf der Leinwand mit weißer Farbe signiert, datiert und betitelt "Invisible Man HH97010" Septembre 1997 Yan Pei Ming sowie mit chinesischen Schriftzeichen versehen

Der 1960 in Shanghai geborene, seit 1981 in Frankreich lebende Maler Yan Pei-Ming gehört zu den Protagonisten der zeitgenössischen chinesischen Kunst. Das großformatige Bild „Invisible Man“ ist repräsentativ für Yan Pei-Mings imposante Schwarz-Grau-Weiß-Malerei, die gerne mit dem Begriff „direkte Malerei“ verbunden wird. Das Porträt zählt neben Landschaften zu den Hauptthemen des Künstlers. Die Augen des „invisible man“ sind durch zwei breite weiße Striche verdeckt, wodurch dem Betrachter der Blick auf den Menschen und seine Seele verwehrt wird. Er bleibt anonym.

"Das Gefühl berührt denjenigen, der eine Erinnerung daran behält, was er gesehen hat. Das ist sehr wichtig. Ein Bild ohne Emotionen ist sehr schnell wieder vergessen. Heute ist es natürlich fast ein Tabu für einen Maler, Gefühle anzusprechen. Aber nur darauf kommt es an. Im Juni 2004 habe ich eine Ausstellung zu Francis Bacon in der Fondation Beyeler bei Basel angeschaut, die mir unglaublich gut gefallen hat, weil auch er mit viel Schmerz gemalt hat." (Yan Pei-Ming, in: Ateliergespräch mit Yan Pei-Ming, in: Yan Pei-Ming, The Way of the Dragon, Ausst.Kat. Kunsthalle Mannheim, Mannheim 2005, S.98).

"Fast alle Motive Mings überwinden den Rahmen der traditionellen Malerei durch das oft überdimensionierte Format, den pastosen und meist gespachtelten Farbauftrag, der die Leinwandfläche nach allen Dimensionen zu sprengen scheint, oder durch die Reduktion des Kolorits auf komplexe Grau- oder Rottöne, die eine ungewöhnliche Plastizität erreichen. Wir sehen Bilder, die mehr das Wesen und die Seele eines Menschen und weniger sein Aussehen oder seine äußere Erscheinung offenbaren, auch wenn er mit seinen Porträts eine unbeschreibliche Aura an Individualität, einen charakteristischen Ausdruck vermittelt. Mings Malerei paraphrasiert dabei eine faktische, lebendige sich als Wandel manifestierende Gegenwärtigkeit und spiegelt nicht eine eingefrorene, fotografisch fixierte oder augenblickshafte Wirklichkeit wider". (Rolf Lauter, Einführung, in: Yan Pei-Ming, The Way of the Dragon, Ausst.Kat. Kunsthalle Mannheim, Mannheim 2005, S.13-14).

Provenienz

Privatbesitz, Deutschland