Nam June Paik
Miss Rheingold
1993
Videoskulptur mit Monitoren, diversen elektronischen Elementen und Holz etc.. Höhe ca. 160 cm. signiert
Die Arbeit bezieht sich auf ironisch pointierte Weise auf die Oper "Rheingold" von Richard Wagner. Als eine der beliebtesten deutschen Opern, welche stets am Vorabend der Tetralogie "Ring des Nibelungen" aufgeführt wird, ist sie für Paik, der stets bemüht war die deutsche Kultur kritisch zu durchleuchten, von besonderem Interesse. Dargestellt ist vermutlich eine der drei Rheintöchter als Hüterin des Rheingold-Schatzes, hier in Form von vier Dosen "Rheingold Premium Beer".
Ähnliche Roboter-Skulpturen sind seit etwa 1986 entstanden: diese "Family of Robots" umfaßt viele Generationen und Familienmitglieder: Großeltern und Tanten, viele Babys und dann die Helden der Französischen Revolution sowie Freunde und Künstlerkollegen, Reiter und Autos werden geformt und immer aus entsprechenden TV-Kästen zusammengesetzt und mit jeweils passendem Bildmaterial visualisiert. (vgl. Wulf Herzogenrath, Der Paradigmenwechsel bei Nam June Paik. Von Materialität zur Immaterlialität zur Schein-Materialität, in: Nam June Paik, eine DATA base, La Biennale di Venezia, Klaus Bußmann und Florian Matzner (Hg.), Stuttgart 1993, S.80).
"Miss Rheingold" entstand 1993, dem Jahr als Nam June Paik, den Deutschen Pavillon auf der Biennale in Venedig bespielte. Auch hier waren Vertreter seiner "Family of Robots" zugegen: Alexander the Great, 1993, Catherine the Great, 1993 oder Attila, the King of the Huns.
Provenienz
Geschenk des Künstlers; Privatbesitz, Rheinland