Neo Rauch - ...lachend auf euch niederschauen... - image-1
Neo Rauch - ...lachend auf euch niederschauen... - image-2
Neo Rauch - ...lachend auf euch niederschauen... - image-1Neo Rauch - ...lachend auf euch niederschauen... - image-2

Lot 352 D

Neo Rauch - ...lachend auf euch niederschauen...

Auktion 904 - Übersicht Köln
01.06.2007, 00:00 - - 900. Auktionen - Zeitgenössische Kunst/Photographie
Schätzpreis: 40.000 € - 45.000 €
Ergebnis: 64.260 € (inkl. Aufgeld)

Neo Rauch

...lachend auf euch niederschauen...
1991

Öl auf Rupfen. 180 x 80 cm. signiert

"Hier [in Leipzig] hat der inzwischen erfolgreiche Künstler zunächst studiert, hier lebt und arbeitet er auch weiterhin. Zweifellos hat Rauchs Lebensumwelt - nicht zuletzt auch sein Atelier, das sich in einem weitgehend leerstehenden Lagerhaus aus dem späten 19. Jahrhundert auf einem tristen ehemaligen Industriegelände dieser einst mächtigen Metropole befindet - einen wesentlichen Einfluß auf die Vorstellungskraft des Malers. Das Gegenteil ist jedoch ebenso naheliegend: daß Rauch nämlich einen solchen Ort genau deshalb bevorzugt, weil in diesem tiefverwurzelte Elemente seiner ästhetischen Wahrnehmung mitschwingen." (Lynne Cooke, Neo Rauch, in: Neo Rauch, Ausst.Kat. Bonnefantenmuseum, Maastricht 2002, S.8).
"In losem Verbund mit Roland Borchers, Axel Krause und Michael Kunert sowie in der temporären Anbindung an die Galerie im Kraftwerk begab sich Rauch in eine Gruppendynamik, die zu dieser Zeit nicht mehr tragen konnte. Zwar waren alle Maler und Zeichner und insofern unter den ambitionierten jüngeren Künstlern Leipzigs eine zunehmend isolierte Spezies, doch überwog der Zwang zur Individualisierung recht bald die alten Verbindlichkeiten und führte schließlich zum Rückzug auf die jeweils eigene, im Bau befindliche Bastion. Für Neo Rauch war genau das die richtige Entscheidung; jetzt erst wurden die tiefer liegenden Umrisse seines Naturells für ihn erfahrbar und auf ganz neue Weise bildzeugend. Die Industrielandschaften der Leipziger Tieflandsebene, die Erstarrungen der brachliegenden Produktion, die Spuren gewesener Militärbezirke sandten plötzlich Signale aus, die über das zufällige Umfeld des Ansässigen weit hinausgingen und innere Schichten eines immer schon vorhandenen, jetzt aber erst kenntlichen Erlebens freilegten. Ein Farb- und Formklima der östlichen sechziger Jahre, verinnerlicht in frühen Kindertagen, erwies sich als adäquates Medium dieses Erlebens und spannte merkwürdige Zeitbrücken in simultane Bildflächen." (Harald Kunde, Flurbereinigung, Zäsuren zwischen Akademie und Gegenwart (1990-1994), in: Neo Rauch, Sammlung Deutsche Bank, Ausst.Kat. Leipzig 2000, S.10).

Provenienz

Galerie am Kraftwerk, Leipzig; Privatbesitz, Rheinland