Kurt Schwitters
Gehöft mit Gänsen
Um 1913
Öl auf Karton 65,1/66,2 x 49,5 cm monogrammiert
Als großer Dadaist und "Merz"-Künstler hinlänglich bekannt, ist das Frühwerk von Kurt Schwitters weniger geläufig. In knapp zehn Jahren zwischen Abitur und Ende des I. Weltkrieges entsteht vor den ersten Collagen zum Thema "Merz" ein malerisches Oeuvre, das seine Vorbilder vornehmlich in der holländischen Genre- und Landschaftsmalerei hat, mit der Schwitters sich während seiner Akademiezeit in Dresden zwischen 1909 und 1914 beschäftigt haben wird. Auch haben ihn offensichtlich die Tendenzen der französischen Malerei nicht unberührt gelassen, zumal in Hannover ein reges Sammlerleben stattfand. "Daß Hannover ihm in seinen entscheidenden Jahren das 'Klima' zu bieten vermochte, dessen er bedurfte, war die glückliche Vorraussetzung seines Beginnens, an der er selbst freilich wesentlichen Anteil hatte". (Werner Schmalenbach, Kurt Schwitters, Köln 1967, S. 16). Die Provenienz des angebotenen "Gehöft mit Gänsen" aus dem Besitz der Dadaistin Hannah Höch wirft ein entsprechendes Licht auf die Wertschätzung, die auch den frühen Gemälden Schwitters' zuteil wurde. Die beiden Künstler verband eine lebenslange Freundschaft.
Werkverzeichnis
79 Orchard mit Farbabb. S. 170
Provenienz
ehemals Hannah Höch, Berlin (bis 1978); Privatsammlung
Literaturhinweise
Werner Schmalenbach, Kurt Schwitters, Köln 1967 (Reprint München 1984), Abb. 3
Ausstellung
Hannover/Amsterdam 1956 (Kestner Gesellschaft/Stedelijk Museum), Kurt Schwitters, Kat.Nr. 3; Bern 1979 (Auktion Kornfeld Bern 6/1979), Kat. Nr. 1214 mit Abb. 1214; Hannover/Düsseldorf 2000 und München 2001 (Sprengel Museum Hannover/Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen/Haus der Kunst), Aller Anfang ist Merz. Von Kurt Schwitters bis heute, Kat. Nr. 4 mit Farbabb. S. 17