Georg Kolbe
Kleine Hockende
1923
Bronzeplastik Höhe 18,8 cm. monogrammiert Gießerstempel H. Noack Friedenau - Mit dunkelbrauner bis roter Patina.
Nach Information des Georg-Kolbe-Museums in Berlin, das die Figur nicht besitzt, ist eine Auflage bzw. die genaue Anzahl der Exemplare nicht bekannt; tatsächlich scheint die "Trauernde" bzw. "Kleine Sitzende", wie sie auch früher genannt wurde, sehr selten. In der Sammlung des Wuppertaler Von-der-Heydt-Museums befindet sich ein Exemplar, 1942 erworben (Inv.Nr.: P 0132).
Die "Kleine Hockende" weist die stilisierten Umrisse und scharfen Grate auf, die Kolbes Skulpturen aus den frühen zwanziger Jahren auszeichnen. Die komplizierte Stellung der Glieder bei dieser vergleichsweise kleinen Plastik ergibt eine gewollt strenge Zusammenfassung der Form und des Gesamtumrisses. Erinnert sie dadurch etwas an die berühmte "Femme accroupie" Rodins, ist andererseits darauf hinzuweisen, daß Kolbe mit der etwas größeren und weicher gezeichneten "Hockenden" von 1928 (vgl. Berger 116) eine Variante zur "Kleinen Hockenden" formulierte: ist die Gestalt hier ganz nach innen gebeugt, öffnet sie sich in der späteren Figur durch den in den Nacken geworfenen Kopf mit dem Blick nach oben.
Werkverzeichnis
Nicht bei Berger
Zertifikat
Wir danken Ursel Berger, Georg-Kolbe-Museum Berlin, für freundliche Auskunft.
Provenienz
ca. 1952 erworben, fränkische Privatsammlung; seitdem in Familienbesitz
Literaturhinweise
Victor Dirksen, 50 Jahre Städtisches Museum Wuppertal, Wuppertal 1952, Nr. 58 mit Abb. ("Trauernde"); Günter Wachtmann (Hg.), Von der Heydt-Museum Wuppertal, Verzeichnis der Gemälde und Skulpturen, Wuppertal 1968, o.S. o.Abb. ("Trauernde"); Günter Aust, Das Von der Heydt-Museum in Wuppertal, Recklinghausen 1977, Nr. 439 mit Abb. S. 218; Sabine Fehlemann (Hg.), Von der Heydt-Museum Wuppertal, Skulpturensammlung, Wuppertal 2000 (Neuauflage des Bestandskataloges von 1987), S. 168 mit Abb. ("Hockende")