Jacob Philipp Hackert - BLICK AUF MULINA IM TAL VON LA CAVA - image-1

Lot 1276 Dα

Jacob Philipp Hackert - BLICK AUF MULINA IM TAL VON LA CAVA

Auktion 929 - Übersicht Köln
22.11.2008, 00:00 - Alte Kunst
Schätzpreis: 200.000 € - 250.000 €
Ergebnis: 216.000 € (inkl. Aufgeld)

Jacob Philipp Hackert

BLICK AUF MULINA IM TAL VON LA CAVA

Öl auf Leinwand (doubliert). 117 x 141 cm.
Filippo Hackert depinse 1804.

Jakob Philipp Hackert arbeitete nach seiner Ausbildung in Berlin und Aufenthalten in Schweden und Frankreich den weitaus größten Teil seines Lebens in Italien, wo er zu einem international bedeutenden und gefragten Künstler aufstieg. Seine bevorzugten Themen waren Ansichten von Rom und Neapel und ihren Umgebungen, Hafenszenen und Küstenlandschaften sowie in einem besonderen Schwerpunkt die Landschaft der römischen Campagna. Seit 1768 war er in Rom tätig, ab 1786 stand er als Hofmaler in den Diensten König Ferdinands IV. von Neapel. Italienreisende aus aller Welt waren Auftraggeber und Käufer seiner Landschaftsgemälde, so dass sich sein Ruhm in ganz Europa verbreitete. Aktuell wird sein Gesamtwerk umfassend in der Ausstellung "Jakob Philipp Hackert - Europas Landschaftsmaler der Goethezeit" in Weimar und Hamburg 2008/2009 gewürdigt.

Aufgrund der europäischen und italienischen Umstürze nach der Französischen Revolution mußte Hackert 1799 aus Neapel fliehen, um seine letzten Lebensjahre bis zu seinem Tod 1807 auf einem Landgut in San Piero di Careggio nahe Florenz zu verbringen. Aus dieser Zeit stammt unser am unteren Rand mit "Il Monte Liberatoro, a Molina vicino alla Cava" bezeichnetes Gemälde, in dessen Gestaltung Hackert auf eine von ihm 1782 geschaffene Zeichnung (Wien, Albertina, Inv. Nr. 14694) zurückgreift, in der er eine Ansicht des kleinen Ortes Mulina im Tal von La Cava nahe Vietri festgehalten hatte. Im Hintergrund ist der Monte San Liberatore zu sehen. Das Gemälde folgt der Jahrzehnte älteren Zeichnung in den Grundzügen, ist in der Gesamtkomposition - besonders in der Hinzufügung des die Komposition abschliessenden Baumes zur Rechten - jedoch zu einer idealen Landschaft umgestaltet, die mit topographisch exakten Versatzstücken spielt. Eine zweite, kleinere Variante desselben Motivs wurde von Hackert 1806 gemalt.

Provenienz

Galerie van Diemen, Berlin 1930.- Privatsammlung Italien.

Literaturhinweise

Claudia Nordhoff u. Hans Reimer: Jakob Philipp Hackert. Verzeichnis seiner Werke, Berlin 1994, Bd. 2, S. 158-159, Nr. 323 (mit fälschlicher Maßangabe). - Zu der zweiten Variante aus dem Jahr 1806 siehe Nordhoff, op. cit., Bd. 2, S. 166-167, Nr. 340. - Zu der Vorzeichnung aus dem Jahr 1782 siehe Nordhoff, op. cit., Bd. 1, S. 302, Abb. 395, Bd. 2, S. 332-333, Nr. 810.