Jean-Baptiste Pillement
LANDSCHAFT MIT WÄSCHERINNEN, ANGLERN UND HIRTEN
Öl auf Leinwand (doubliert). 74 x 92 cm.
Jean-Baptiste Pillement, Sohn des Ornamentmalers Paul Pillement, war zunächst Patronenmaler an der Gobelinmanufaktur in Paris und wurde dann zu einem gefeierten Künstler, der durch seine internationale Karriere maßgeblich daran beteiligt war, den französischen Geschmack des Rokoko in zahlreichen europäischen Ländern zu verbreiten. Nach seiner Tätigkeit für die Gobelinmanufaktur in Paris verbrachte er einige Jahre in Madrid, ließ sich 1750 in London nieder, bereiste danach Italien, arbeitete am Kaiserlichen Hof in Wien (1763), um dann zunächst von König Stanislaus August von Polen nach Warschau und danach von Königin Marie Antoinette nach Versailles als Hofmaler berufen zu werden. Sein enormer Einfluss beschränkte sich nicht allein auf die Malerei, sondern auch auf das Kunsthandwerk: Seine Gemälde wurden von den bedeutendsten Fürsten bestellt, seine zahlreichen Ornamententwürfe wurden von ihm selbst oder von anderen Künstlern gestochen und so international verbreitet.
Das vorliegende Gemälde zeigt in seinen Bildelementen - in der Komposition, der Farbgestaltung, den Staffagefiguren - den Einfluss Claude Joseph Vernets: Wir sehen eine felsige Landschaft mit einem Bach, der im Vordergrund die gesamte Bildbreite einnimmt. Auf den Felsen sitzen Wäscherinnen und Angler. Im Hintergrund lösen sanfte Hügel die Felsen ab, auf einem dieser Hügel sieht man eine Gruppe von Schäfern. Die gesamte Szenerie wird in ein warmes goldenes Licht getaucht. All diese Elemente evozieren eine arkadische Stimmung, ein sorgenfreies ländliches Leben und führen so die Tradition der arkadischen Landschaft fort, wie sie sich im Italien des 16. Jahrhunderts herausgebildet hatte und von Künstlern wie Claude Lorrain und Claude Joseph Vernet in Frankreich tradiert wurde.