Oswald Achenbach - FISCHER IM GOLF VON NEAPEL - image-1

Lot 1501 Dα

Oswald Achenbach - FISCHER IM GOLF VON NEAPEL

Auktion 929 - Übersicht Köln
22.11.2008, 00:00 - Alte Kunst
Schätzpreis: 45.000 € - 55.000 €
Ergebnis: 54.000 € (inkl. Aufgeld)

Oswald Achenbach

FISCHER IM GOLF VON NEAPEL

Öl auf Leinwand. 106,5 x 110 cm.
Osw. Achenbach.

Wie kein zweites Motiv bediente das Bild der Bucht von Neapel mit dem Vesuv im Hintergrund die Italiensehnsucht des bildungsbürgerlichen Kunstpublikums der Gründerzeit, und so zählt es zu den von Oswald Achenbach am häufigsten gemalten Italienbildern. Oswald Achenbach stellt die lang gestreckte Bucht bei Nacht dar, im Vordergrund ist ein Boot mit Fischern zu sehen. Der Künstler kontrastiert virtuos die beiden Lichtquellen: Zum einen das blasse Licht des Mondes, das die gesamte Landschaft in einen kühlen, blaugrauen Farbton taucht; zum anderen das warme Licht der Fackel mit seinen Gelb- und Ockertönen, das die Szenerie im Vordergrund bescheint. Es waren gerade diese Farbeffekte, die Oswald Achenbachs Italienbilder so populär machten. Er erzielte sie durch einen virtuosen Kolorismus, den einer seiner Schüler folgendermaßen beschrieb: „Auf einmal sprang er auf, griff nach seiner Palette (…) und setzte mit dem Spachtel oder dem Daumen einen leuchtenden Klecks ins Bild hinein (…) und wir sahen mit Staunen, das vordem leblose Bild war erwacht“ (zitiert nach: Mechthild Potthoff: Oswald Achenbach. Sein künstlerisches Wirken zur Hochzeit des Bürgertums. Köln 1995, S. 95). Mit seinen Nachtlandschaften knüpfte Oswald Achenbach an eine künstlerische Tradition an, die bis ins frühe 17. Jahrhundert zurückreichte, etwa Adam Elsheimers „Flucht nach Ägypten“, wo ebenfalls der Mond und ein Feuer im Vordergrund die kontrastierenden Quellen des Bildlichtes darstellen. Im 18. Jahrhundert sollten es dann Künstler wie Claude Josephe Vernet und Jacob Philipp Hackert sein, die solche Nachtstücke schufen.