Kreidezeichnung, laviert, auf festem Zeichenpapier 51,4 x 36,1 cm, unter Glas gerahmt. Mit Bleistift unten links signiert und datiert E L Kirchner 32. - Im Passepartout-Ausschnitt schwach gebräunt; die Ränder teilweise unregelmäßig geschnitten.
Die Zeichnung, deren erste Idee im Skizzenbuch 87 von 1922/1923 festgehalten ist (Gerd Presler, Ernst Ludwig Kirchner, Die Skizzenbücher, Weingarten 1996 mit Abb. auf S. 281), entstand im Zusammenhang mit der Arbeit an dem gleichnamigen Gemälde Gordon 961 von 1931/1932 (das ebenfalls Dr. Frédéric Bauer und später Roman Norbert Ketterer,gehörte); parallel dazu arbeitete Kirchner im gleichen Jahr einen großformatigen Holzschnitt, der das Motiv seitenverkehrt zeigt (Dube 628). In seinem Brief vom 2.4.1932 an den Hamburger Landgerichtsdirektor Gustav Schiefler erläuterte der Künstler anhand einer lavierten Federskizze seine Intentionen bei diesem Motiv: "Ich wollte hier die Drehung geben durch [Zeichen: zwei übereinander stehende Rauten] und die horizontale Teilung." (Ernst Ludwig Kirchner/Gustav Schiefler, Briefwechsel 1910 - 1935/1938, Stuttgart und Zürich 1990 mit Abb. auf S. 679). Das Städelsche Kunstinstitut Frankfurt besitzt ein Aquarell mit diesem Motiv.
Provenienz
Dr. Frédéric Bauer, Davos; Roman Norbert Ketterer, Campione; Privatbesitz
Literaturhinweise
E. L. Kirchner, Zeichnungen und Pastelle, Belser Verlag 1979, Nr. 94 mit ganzseitiger Abb.
Ausstellung
Ernst Ludwig Kirchner, Gemälde und Graphik der Sammlung Dr. Frédéric Bauer - Davos, Nürnberg, 1952, Nr. 247