Pieter Gysels - HAFENSZENE MIT WINDMÜHLE UND KAUFLEUTEN - image-1

Lot 1049 Dα

Pieter Gysels - HAFENSZENE MIT WINDMÜHLE UND KAUFLEUTEN

Auktion 939 - Übersicht Köln
16.05.2009, 00:00 - Alte Kunst
Schätzpreis: 38.000 € - 45.000 €
Ergebnis: 144.000 € (inkl. Aufgeld)

Pieter Gysels

HAFENSZENE MIT WINDMÜHLE UND KAUFLEUTEN

Öl auf Holz. 24 x 34,5 cm.

Wie das vorangegangene Los (Lot 1048), so stellt auch dieses Gemälde die qualitätvolle Wiederholung einer Komposition von der Hand Jan Brueghels d. Ä. dar, die sich heute im Kunsthaus Zürich befindet (vgl. Klaus Ertz u. Christa Nitze-Ertz: Jan Brueghel der Ältere. Kritischer Katalog der Gemälde. Bd. 1. Landschaften mit profanen Themen, Lingen 2008, Nr. 166). Dargestellt ist eine Hafenszene, in deren Mitte sich ein kleines Segelschiff mit Reisenden befindet. Fischer, Fischhändler mit ihren Kunden sowie Spaziergänger beleben die farbenfrohe Szenerie.
Auch dieses Gemälde befand sich in der Sammlung David Christopher Mettlerkamps und wurde 1830 vom Hamburger Syndicus Dr. Karl Sieveking erworben (vgl. zur Provenienz die Angaben zu Lot 1048). Die beiden Bilder wurden - auch aufgrund ihres nahezu identischen Formats - als Pendants angesehen und von Karl Sieveking als solche erworben, wobei sie seinerzeit als Arbeiten Brueghels galten. Beide stellen das bunte Dorfleben dar, einmal zu Lande und einmal am Wasser. Auch diese Hafenszene stellt einen von Jan Brueghel d. Ä. etablierten, beliebten und weit verbreiteten Bildtypus dar. Auch hier tauchen die typischen Bildelemente auf, die sich in anderen Landschaften wiederfinden, so etwa das im Profil dargestellte kleine Segelschiff mit den Reisenden im Bildzentrum, der von seinen Kunden umringte Fischhändler oder die Windmühle, die die gesamte Szenerie überragt. Die Komposition der Landschaft - etwa die markante Plazierung der Windmühle oder die rhythmische Anordnung der Segelmasten - und Schoten ist ebenso kunstvoll wie die Anordnung der buntfarbigen Figurengruppen im Bildraum.

Provenienz

Slg. David Christopher Mettlerkamp, Hamburg. - 1830 durch Syndicus Dr. Karl Sieveking (1787-1847), Hamburg, erworben. - Seitdem in Familienbesitz.

Literaturhinweise

Heinrich Sieveking: Karl Sieveking, 1787-1847. Lebensbild eines Hamburgischen Diplomaten aus dem Zeitalter der Romantik. Bd. 3. Hamburg 1928. - Carl Heinz Dingedahl: David Christopher Mettlerkamp. Kunstdilettant, Sammler und Mitbegründer des Kunstvereins in Hamburg. In: Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte, LXII (1976), S. 81-98.