Jan Brueghel d. J. - WALDLANDSCHAFT MIT FLUSS IM TAL - image-1

Lot 1050 Dα

Jan Brueghel d. J. - WALDLANDSCHAFT MIT FLUSS IM TAL

Auktion 939 - Übersicht Köln
16.05.2009, 00:00 - Alte Kunst
Schätzpreis: 80.000 € - 100.000 €
Ergebnis: 84.000 € (inkl. Aufgeld)

Jan Brueghel d. J.

WALDLANDSCHAFT MIT FLUSS IM TAL

Öl auf Kupfer. 20 x 27 cm.

In seinem Gutachten über diese Kupfertafel schreibt Klaus Ertz: " Auch wenn das Generalthema, die sogenannte Nah-Fern-Landschaft, noch vom Vater übernommen ist, so zeigt gerade dieses Bild eine weitgehend selbständige Formulierung des Themas. Der ausgesprochen malerische Pinselstrich, locker und schlierig eingesetzt, zeigt uns hier einen Maler, der sich vom Vater bereits weit entfernt hat. Im Vergleich zu den Bildern des Vaters ist der Pinselstrich sehr viel schwungvoller. Die in früher Zeit oftmals reinen Lokalfarben sind einer tonigeren Farbpalette gewichen und erinnern eher an die holländische Malerei, der sich einige der flämischen Künstler um die Mitte des 17. Jahrhunderts zuwenden."
Für einen Datierungsvorschlag vergleicht Ertz diese Landschaft u. a. mit dem Gemälde "Entenjäger" (Ertz 1984, Kat. Nr. 326a) und dem Bild "Belebter Waldweg mit Blick auf eine weite Landschaft" (Ertz 1984, Kat. Nr. 17). Beide werden in die 40er Jahre datiert. Auf letzterem erscheint ein ähnlicher Baumstumpf in der Mitte des Vordergrundes und weist mit seinen zwei Ästen in die beiden Ebenen des Bildes, das Ferne und das Nahe. Dabei ist er gleichzeitig ein Vanitassymbol, das in Brueghels Werken nur selten fehlt. Auch die Bauten entlang des fernen Flusses und der Wuchs der Bäume sind in beiden Bildern sehr ähnlich. Der in den Wald sich schlängelnde Weg und die Wanderer sind als Metapher für den Lebensweg der Menschen zu verstehen. Von besonderer Schönheit ist dabei das Sonnenlicht, das durch die Bäume hindurchstrahlt und diese hell leuchten lässt.

Zertifikat

Klaus Ertz, 26.9.2005.

Provenienz

Süddeutsche Privatsammlung.