Leonaert Bramer
DIE TAUFE DES KÄMMERERS
Öl auf Holz (parkettiert). 55,5 x 71 cm.
Über die künstlerische Ausbildung Leonaert Bramers ist bisher wenig bekannt. Nachrichten über sein Leben setzen erst 1614 mit seiner Reise nach Frankreich und Italien ein, von der er 1628 nach Delft zurückkehrte. Dort avancierte er rasch zum führenden Maler der Stadt, dessen Ruhm sogar den der gleichzeitig dort arbeitenden Künstler Vermeer und Pieter de Hooch überstrahlte.
Bramer spielte eine bedeutende Rolle bei der Vermittlung der Chiaroscuro-Malerei zwischen Italien und Holland. Neben Caravaggio zeigte er sich in Italien von Elsheimer, Fetti und Bassano beeinflusst, entwickelte aber in Delft einen sehr persönlichen Stil, der von dramatischen Lichteffekten, einem von grau-braunen Tönen dominierten Kolorit sowie der Bevorzugung nächtlicher Szenen geprägt war.
Provenienz
Auktion J. B. Guyot, Paris, 8.3.1809, Lot 19. – Slg. G. Fichet de Clairfontaine, Paris (als Rembrandt). – Privatsammlung Breda. - Deutsche Privatsammlung.
Literaturhinweise
Heinrich Wichmann: Leonaert Bramer. Sein Leben und seine Kunst. Ein Beitrag zur Geschichte der holländischen Malerei zur Zeit Rembrandts. Leipzig 1923, S. 131, Nr. 163. - Ausst.Kat: „Leonaert Bramer 1596-1674. Ingenious painter and draughtsman in Rome and Delft“, Stedelijk Museum Het Prinsenhof, Delft 1994, S. 116.