Christian Georg Schütz d. Ä. und FRIEDRICH WILHELM HIRT - ANTIKE RUINENLANDSCHAFT MIT EINEM SELBSTBILDNIS DES KÜNSTLERS UND RASTENDEN HIRTEN, IM HINTERGRUND DIE MARIENKIRCHE VON GELNHAUSEN - image-1

Lot 1143 Rα

Christian Georg Schütz d. Ä. und FRIEDRICH WILHELM HIRT - ANTIKE RUINENLANDSCHAFT MIT EINEM SELBSTBILDNIS DES KÜNSTLERS UND RASTENDEN HIRTEN, IM HINTERGRUND DIE MARIENKIRCHE VON GELNHAUSEN

Auktion 939 - Übersicht Köln
16.05.2009, 00:00 - Alte Kunst
Schätzpreis: 12.000 € - 14.000 €
Ergebnis: 13.200 € (inkl. Aufgeld)

Christian Georg Schütz d. Ä. und FRIEDRICH WILHELM HIRT

ANTIKE RUINENLANDSCHAFT MIT EINEM SELBSTBILDNIS DES KÜNSTLERS UND RASTENDEN HIRTEN, IM HINTERGRUND DIE MARIENKIRCHE VON GELNHAUSEN

Öl auf Kupfer. 40,5 x 48,8 cm.
Schutz f. (auf dem Stein).

Eine monumentale, leicht verfallene antike Architektur umschließt den Bildvordergrund. In dessen Schatten lagert zur Linken ein Schäfer mit seiner kleinen Herde von Schafen, Kühen und Ziegen. Zur Rechten betrachten zwei Figuren eine Büste, die in einer Nischenädikula steht. Bei der linken der beiden Figuren handelt es sich offensichtlich um Merkur, wie die auf dem Boden liegenden Attribute - der Caduceus und der Hut - offenbaren. Durch den Bogen im Bildzentrum sieht man im Hintergrund eine gotische Kirche, die steil in den Himmel ragt und von einer kleinen Stadt umgeben ist. Die Kirche und damit auch die Stadt lassen sich bestimmen: Es handelt sich um die Marienkirche im hessischen Gelnhausen, eine Gründung Kaiser Friedrich Barbarossas, auf den auch die berühmte Kaiserpfalz in der Stadt zurückgeht. Die Marienkirche ist vom Osten her gesehen, deutlich sieht man die beiden Türme und den polygonalen Chor des Baus. Bei der Ruine, die links zwischen den Arkaden zu sehen ist, könnte es sich um die Überreste der Kaiserpfalz handeln.
Das Bild ist in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert: In diesem Architekturcapriccio wird eine fiktive Antike im Vordergrund mit einer realen, topographisch bestimmbaren Stadtansicht aus der heimatlichen Umgebung des Künstlers gegenübergestellt. Der Gegensatz zwischen idealisierter Vergangenheit und realer Gegenwart wird noch durch die Anwesenheit der beiden antiken Götter gesteigert. Erstaunlich ist auch die Marmorbüste, die von den zwei Göttern betrachtet wird, insofern es sich um eines der seltenen Selbstbildnisse des Künstlers handelt, wie der Vergleich mit einem Porträt des Künstlers von Emmanuel Handmann (Historisches Museum der Stadt Frankfurt, Inv.-Nr. B379) verdeutlicht. Friedrich Wilhelm Hirt malte die Figurenstaffage im Vordergrund .