Friedrich Loos - DER TITUSBOGEN AUF DEM FORUM ROMANUM - image-1

Lot 1305 Dα

Friedrich Loos - DER TITUSBOGEN AUF DEM FORUM ROMANUM

Auktion 939 - Übersicht Köln
16.05.2009, 00:00 - Alte Kunst
Schätzpreis: 10.000 € - 12.000 €
Ergebnis: 15.600 € (inkl. Aufgeld)

Friedrich Loos

DER TITUSBOGEN AUF DEM FORUM ROMANUM

Öl auf Leinwand (doubliert). 99 x 73,5 cm.
Fried. Loos 1851.

Friedrich Loos studierte an der Akademie der bildenden Künste in Wien, wo er Schüler von J. Mössmer, J. Fischer und J. F. Leybold war. Reisen in die österreichischen Alpen sowie Aufenthalte in Leipzig und Salzburg schlossen sich an, bevor der Künstler wieder nach Wien übersiedelte. Nach einer ersten Italienreise 1840 lebte Loos ab 1846 längere Zeit in Rom, wo auch unser 1851 datiertes Bild entstanden sein dürfte.
Es zeigt den Titusbogen auf dem Forum Romanum, der Ende des ersten Jahrhunderts zu Ehren des Kaisers Titus für dessen Sieg über die Aufständischen in Judäa und die Eroberung Jerusalems gestiftet wurde. An den Innenseiten der Tordurchfahrt befinden sich zwei große Relieftafeln mit Szenen aus dem Krieg gegen die Judäer, die zu den bedeutendsten Zeugnissen römischer Reliefkunst zählen. Die südliche dieser beiden Tafeln ist auf dem Gemälde von Loos zu sehen. Sie zeigt die von den Römern erbeuteten Tempelschätze, darunter den siebenarmigen Leuchter und die Silbertrompeten.
Unter dem Bogen hat sich eine Gruppe von Personen zur Besichtigung des bedeutenden Bauwerks eingefunden, zu der ein Mönch sowie möglicherweise weitere Geistliche zählen. Während links des Torbogens ein Soldat Wache hält, komplettieren auf der rechten Seite ein junges Paar mit Kind, ein Bettler sowie weiter im Hintergrund ein Schäfer mit seiner Ziegenherde die abwechslungsreiche Figurenstaffage. Dahinter fällt der Blick auf den später errichteten Konstantinsbogen.
Friedrich Loos legte großen Wert auf die topographisch genau Wiedergabe seiner Motive. Auch auf unserem Bild sind die Details des Titusbogens präzise und dennoch malerisch geschildert. Darüber hinaus bezieht das Gemälde seine Wirkung gleichermaßen durch den grandios gewählten Bildausschnitt, der das Tor in starker Unteransicht zeigt, sowie die kräftigen Licht- und Schattenkontraste.