Gustav Graef - ABSCHIED DES LITAUISCHEN LANDWEHRMANNES VON SEINER GELIEBTEN - image-1

Lot 1341 Dα

Gustav Graef - ABSCHIED DES LITAUISCHEN LANDWEHRMANNES VON SEINER GELIEBTEN

Auktion 939 - Übersicht Köln
16.05.2009, 00:00 - Alte Kunst
Schätzpreis: 7.000 € - 9.000 €
Ergebnis: 8.400 € (inkl. Aufgeld)

Gustav Graef

ABSCHIED DES LITAUISCHEN LANDWEHRMANNES VON SEINER GELIEBTEN

Öl auf Leinwand. 92 x 111 cm.
G. Graef.

Ein Soldat verabschiedet sich von seiner traurigen jungen Geliebten und ritzt als Zeichen seiner Liebe zwei Herzen und die Jahreszahl 1813 in die Baumrinde. Die Jahreszahl offenbart dem Betrachter unmittelbar, dass es sich um eine Szene aus den Befreiungskriegen gegen Napoleon handelt. Die genrehafte Abschiedsszene wird so in einen historischen Kontext gestellt. Das Bild erhebt damit den Anspruch, mehr als ein Genrebild, nämlich ein Historienbild zu sein - ein Anspruch, den das große Format des Werks unterstreicht.
Graef malte immer wieder Szenen aus den Befreiungskriegen. Darstellungen aus dem Jahr 1813, in dem sich der Widerstand gegen Napoleon formierte, wurden gerade zu einem Markenzeichen Graefs, so etwa in "Auzug der ostpreußischen Landwehr 1813 ins Feld" (Museum Ostdeutsche Galerie, Regensburg) oder "Ferdinande von Schmettau opfert ihr Haar auf dem Altar des Vaterlandes 1813" (Alte Nationalgalerie, Berlin), wohl einem seiner größten künstlerischen Erfolge.
Der in Königsberg geborene Gustav Graef erlernte die Malerei an der Düsseldorfer Kunstakademie, wo er Schüler von Theodor Hildebrandt und Wilhelm von Schadow war. Er ließ sich nach zahlreichen Reisen in die europäischen Kunstzentren in Berlin nieder, wo er u.a. Fresken nach Entwürfen Wilhelm von Kaulbachs im Neuen Museum ausführte

Literaturhinweise

Friedrich von Boetticher: Malerwerek des neunzehnten Jahrhunderts. Bd. I,1. Leipzig 1891, S. 401, Nr. 5. (als "im Besitz des Kaisers").