Adolph von Menzel
Studie für das Porträt des Generalleutnants Hans Karl von Winterfeldt
Kreide in Schwarz und Weiß auf Papier, auf dünnem Karton montiert. 30 x 24,5 cm.
Die vorliegende Kohlezeichnung ist eine vorbereitende Studie für eine Serie von 12 Blättern mit Bildnissen preußischer Heerführer, die Menzel in den frühen 1850er Jahren schuf und die 1856 von Eduard Kretzschmar in Holzschnitte umsetzte. Die Serie mit den 12 großformatigen Holzschnitten erschien 1854/56 unter dem Titel „Aus König Friedrichs Zeit. Kriegs- und Friedenshelden“. Das Porträt des Generalleutnants Hans Karl von Winterfeldt war das sechste dieser Serie.
Der 1707 geboren Winterfeldt zählte zu den engsten militärischen Beratern Friedrichs des Großen. Menzel zeigt ihn allerdings nicht als Heerführer in Uniform und Dreispitz, sondern in einem eher privaten Moment, nämlich eine Schärpe um seine Taille bindend. Während der Kopf vom Blattrand leicht abgeschnitten ist, richtet der Maler seine Aufmerksamkeit vor allem auf diese Schärpe, die Hände des Dargestellten und dem Griff seines Schwertes.
Zwei weitere vorbereitende Studienblätter von Menzel zu diesem Bildnis sind bekannt. Einen sehr ähnlichen Bildausschnitt zeigt ein Blatt, das 1990 bei C. G. Boerner angeboten wurde (Lagerliste 92, 1990, Nr. 27) und eine spontanere Studie im Besitz der Berliner Nationalgalerie, bei der Menzels Augenmerk noch deutlicher auf dem Schärpen-Motiv liegt (Inv. Nr. 175).
Provenienz
Christie´s, London 21.06.1991. Lot 67. - Sammlung Dr. Gustav Rau, Stuttgart. - Lempertz, Köln 16.11.2013, Lot 1555. - Norddeutscher Privatbesitz.