SALVADOR DALÍ Y DOMENECH - Nature morte au drapé blanc (Stilleben mit weißem Tuch) - image-1

Lot 41 D

SALVADOR DALÍ Y DOMENECH - Nature morte au drapé blanc (Stilleben mit weißem Tuch)

Auktion 943 - Übersicht Köln
28.05.2009, 16:00 - Moderne Kunst
Schätzpreis: 80.000 € - 90.000 €
Ergebnis: 126.000 € (inkl. Aufgeld)

Öl auf Leinwand 56,7 x 43,6 cm, gerahmt. Unten rechts der Bildmitte in der Darstellung schwarz signiert und datiert Salvador Dali 1969. - Stellenweise mit vereinzelten kleineren Farbabsplitterungen, vornehmlich im Randbereich.

Zertifikat

Mit einer signierten und gestempelten Fotoexpertise von Robert Descharnes, Paris, vom 24. November 1990 (Ref.-Nr. H 880/779).

Provenienz

Ehemals Sammlung Dr. Juan Ferrer Pérez, Barcelona (vom Künstler direkt erworben); Galeria Alcolea-Sala Novell, Barcelona; Privatbesitz Madrid

Literaturhinweise

Robert Descharnes/ Gilles Néret, Salvador Dali 1904-1989, Das malerische Werk, Köln 1993, Nr. 1311 mit Farbabb. S. 589
Als Folge des für eine New Yorker Ausstellung 1941 gefaßten Vorsatzes, "Klassisch [zu] werden", und des immer wieder geäußerten Wunsches, den akademischen Stil der von ihm verehrten Maler (Gerrit Dou, Jan Vermeer van Delft, Jean-Francois Millet und Ernest Meissonier) zu imitieren, hat Salvador Dali seine Maltechnik bis auf das Äußerste verfeinert und Bilder von stark illusionistischem Charakter in altmeisterlicher Manier geschaffen, wie das vorliegende Stilleben zeigt. Anders als Chardin, der die dargestellten Objekte seiner Bilder ihres ideologischen Ballastes (wie religiöse 'Memento mori' oder moralisierende Vanitas-Motive mit ihren Belehrungen) entkleidete, weil ihm die innerbildlichen Farb- und Formbezüge wichtiger waren, und der damit den Weg für die moderne Kunst frei machte, hat Salvador Dali wieder ein Interesse, hinter die Dinge zu schauen und ihr verstecktes Potential an Sinn und Bedeutung neu zu erfassen; in diesem Sinne ist das "Stilleben mit weißem Tuch" eines jener Bilder, die seine Fähigkeit der Darstellung und kritischen Kommentierung der Kunstgeschichte in seinem Spätwerk belegen.

Ausstellung

Madrid 1992 (III Bienal Internacional del Anticuario, Parque Ferial Juan Carlos I.), Ausst. Kat. S. 64/65 mit Abb.