Lot 80 D

Die lebenslange Liebe zur Landschaft des Tessin, deren Schönheiten Karl Hofer auf einer Studienfahrt mit Hermann Haller 1918 für sich entdeckte, läßt sich gerade auch aus Bildern mit weniger spektakulären Motiven herauslesen:
"Gegensätzliches vereint sich hier, üppigste Gartenheiterkeit mit strengster Formung aller wesentlichen Erscheinungen, Haus und Gelände. Es ist schlechterdings nicht Vollkommeneres vorzustellen als das italienische Haus, insbesondere das ländliche." (Karl Hofer, Aus Leben und Kunst, Berlin 1952, S. 14). Und sein tieferes Interesse erläuternd äußerte er später: "Es entstanden meine zahlreichen Tessiner Landschaften, in denen ich in immer neuen Varianten versuchte, unter dem Gewand objektiver Darstellung die geheime Geometrie dieser Symbiose von Haus und Umwelt deutlich werden zu lassen." (Karl Hofer, zit. nach: Karl Hofer, Leben und Werk in Daten und Bildern, Frankfurt am Main 1978, S. 95).