Öl auf Alu-Dibond 65 x 55 cm. Rückseitig signiert und datiert Richter 2004 sowie mit der Werknummer 889-6 versehen.
Elger 889-6
"So eröffnete Richter der Abstraktion neue Dimensionen einer unendlichen Variation und einer infinitesimalen Differenzierung gerade in jenem historischen Augenblick, in dem das Scheitern der Abstraktion als utopisches Projekt zwingend sichtbar geworden war. Eine Abstraktion ohne Aufgabe und ohne Bezugssystem ist die prekäre Natur des Richter'schen Unterfangens, das sich leicht in Bedeutungslosigkeit oder endloser Wiederholung hätte verlieren können. Es ist deshalb besonders wichtig zu verstehen, dass Richters Destrukturierung der früheren Bedeutungssysteme der Abstraktion auch zutiefst in jenem Projekt ästhetischer Delegitimierung verwurzelt ist, das mit Duchamp eingeleitet worden war und in der Fluxus-Bewegung nochmals einen weiteren Höhepunkt erreicht hatte. Konkret gesprochen bedeutet dies, dass Richters Abstraktion sich an eine unbegrenzte Vielzahl potentieller Betrachter/Subjekte wendet, die auf der Suche nach einem konkreten Moment der subjektiven Differenzierung in der abstrakten Malerei eine Gegenkraft entdecken, mit der sie gegen die gesellschaftlich verordnete Abstraktion von subjektiv differenzierter Erfahrung Widerstand leisten können." Benjamin H.D. Buchloh, Geste, Faktur, Index, Abstraktion in der Malerei von Gerhard Richter, in: Gerhard Richter, Abstrakte Bilder, Museum Ludwig, Köln und Haus der Kunst, München, Ausst.Kat., Ostfildern 2008, S.17.)
Werkverzeichnis
889-6
Provenienz
Wako Works of Art, Tokyo (mit rückseitigem Aufkleber); Privatsammlung, Deutschland
Ausstellung
Tokyo 2005 (Wako Works of Art), Gerhard Richter, Ausst.Kat. S.8/9 mit Farbabb.